Forschungsschwerpunkt Gesundheit
Forschungskooperationen
Wissenschaftliche Begleitung des Primärversorgungsnetzwerks im Landkreis Sigmaringen durch den Forschungsverbund „Vernetzte Versorgung der Zukunft“ der SRH Fernhochschule
Da die ambulante Versorgung in Zukunft noch mehr im Mittelpunkt der Versorgung chronischer Erkrankungen stehen wird, benötigen wir zukunftsfähige Organisationsmodelle und Strukturen, die dies leisten können. Dabei richtet sich das Augenmerk immer stärker auf regionale Integration und Vernetzung von Versorgung. In ländlichen Gebieten wie z.B. Bad Saulgau und Pfullendorf sollen unter Einbeziehung der dortigen Standorte der SRH Kliniken Sigmaringen Primärversorgungszentren entstehen.
Seit Juli 2022 begleitet die SRH Fernhochschule in Riedlingen mit dem Forschungsverbund „Vernetzte Versorgung der Zukunft“ die Maßnahmen des Landkreises Sigmaringen zur Qualitätssicherung mit wissenschaftlicher Expertise.
Projektpartner sind das Gesundheitsamt und die SRH Kliniken des Landkreis Sigmaringen sowie der Betreiber der Primärversorgungszentren Pfullendorf und Bad Saulgau. Von der SRH Fernhochschule unterstützen Prof. Dr. Lutz Hager, Studiengangsleiter Gesundheitsmanagement und MBA für Ärzt:innen, Prof. Erwin Selg, Studiengangsleiter für den Master Digital Health und eine Mitarbeiterin des Gesundheitshochschule Gera das Projekt. Genauere Informationen finden Sie hier
Publikationen der Forschungsbereiche
Digitalisierung im Gesundheitswesen
Möglichkeiten der Digitalisierung zur Verbesserung der Prozesse im stationären Sektor an der Schnittstelle zur ambulanten Versorgung, Kube, Frederic (2022)
Defizite im Digitalisierungsprozess kommen insbesondere an der Sektorenschnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung zum Tragen. Kürzere Verweildauern und steigende Fallzahlen erfordern eine konsequente Prozessorientierung. Hier kann die Digitalisierung ein Schlüssel für effektivere Versorgungsprozesse und mehr ärztliche Zeit an dem Patienten sein.
Ärztliches Personal als zentraler Akteur
Bei der Frage, welche stationären Prozesse an der Schnittstelle zum ambulanten Sektor ein hohes Verbesserungspotential durch Digitalisierung aufweisen, steht das ärztliche Personal als zentraler Akteur in den klinischen Prozessketten, teurer Kostenfaktor und knappe Ressource im Zentrum. Im Rahmen eines Online-Surveys wurden insgesamt 60 Ärzte befragt. Als größte Problemfelder wurden Informationsverluste, mangelnde cross-sektorale Absprachen sowie eine umständliche Administration bereits digitalisierter Patientendaten angegeben. Als häufigstes Problem wurden alltagsfern umgesetzte Digitalisierungsmaßnahmen ausgemacht, die zu zusätzlicher Arbeitsverdichtung führten. Stationäre Prozesse müssen konsequent analysiert sowie abteilungs- und sektorenübergreifend konzipiert werden. Großes Verbesserungspotential liegt in der innerklinischen Automatisierung administrativer Prozesse.
Digitalisierung muss durchgängig und praxisnah umgesetzt werden.
"Die Studie von Dr. Frederic Kube zeigt deutlich, dass insbesondere eine unzureichende Gebrauchstauglichkeit von Patientenportalen und digitaler Behandlungsdokumentation die angestrebten Ziele der Digitalisierung verhindert. Ohne umfassende Partizipation der Mitarbeitenden bewirkt die Digitalisierung kaum positive Effekte für Effizienz und Qualität in der Versorgung." Prof. Erwin Selg
Dr. med. Frederic Kube, MBA, Absolvent des Studiengangs Digital Health Management, Berlin, Preisträger des Hartmannbund-Preises
Prof. Erwin Selg, Professur für Digital Health Management und Wirtschaftsinformatik an der MU, Lehrbeauftragung an der Friedrichs-Schiller-Universität Jena für E-Health
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