Alumni-Portrait
Markus Möller hat bis vor einigen Jahren im Personenschutzkommando der Bundesregierung gearbeitet und dort über sieben Jahre lang wichtige Persönlichkeiten der Regierung beschützt. Obwohl ihm eine Verbeamtung auf Lebenszeit angeboten wurde, entschied er sich nach vielen Jahren im Krisengebiet und in verschiedenen Ländern, eine neue Richtung einzuschlagen: „Es war eine intensive und lehrreiche Zeit, aber irgendwann stellte ich mir die Frage, was noch auf mich wartet und welche neuen Ziele ich erreichen möchte.“, so Markus.
Ein weiterer Grund für seinen Wechsel war die oft ermüdende Bürokratie in der Behörde, die nicht auf Effizienz ausgelegt war. Deshalb entschloss er sich, etwas ganz anderes zu machen und begann an der SRH Hochschule Berlin Wirtschaftspsychologie zu studieren. Dabei stellte er fest, dass sich sein Interesse viel stärker auf die reine Psychologie bezog, weshalb er an die SRH Fernhochschule wechselte, um hier den Bachelor in Psychologie zu absolvieren.
Aufgrund seines erfolgreichen Studienabschlusses war Markus in der Lage, neue berufliche Wege zu gehen. Bis vor kurzem war er als Krisenmanager bei der größten IT-Sicherheitsberatung Deutschlands tätig und Teil des größten Incident-Response-Teams des Landes. Hier profitierte er stark von seinem Psychologie-Studium, da viele Krisensituationen psychologischer Natur sind und man diese nicht nur durch reines Krisenmanagement lösen kann.
Heute ist Markus freiberuflich Trainer und Moderator in den Bereichen Cyber-Security, Psychologie, Krisenmanagement und -kommunikation. Zu seinen Auftraggebern gehören u.a. ISACA Germany, Bechtle, Software One und Fastlane.
Persönlich ist Markus verlobt und verbringt seine Freizeit gerne mit Rennradfahren, Kraftsport und Segeln. Weil es ihm an unserer Hochschule so gut gefallen hat und er sich weiterentwickeln möchte, setzt er nun noch einen Master in Angewandter Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Beratung drauf.
Lieber Markus, wir wünschen Dir für Dein Masterstudium viel Erfolg und freuen uns, dass wir Dich auf Deinem Lebensweg noch ein weiteres Stück begleiten dürfen.
4 Fragen an Markus Möller
Inwiefern profitierst Du in Deiner heutigen Position von Deinem Studium an der SRH Fernhochschule?
Mein Studium an der SRH Fernhochschule hat mir die nötigen fachlichen und methodischen Grundlagen vermittelt, die man als Krisenmanager braucht. Besonders in meiner letzten Position, in der ich als einziger Psychologe im Incident-Response-Team arbeitete, waren die psychologischen Kenntnisse extrem wertvoll. Ich sah immer wieder, dass viele Krisensituationen nicht nur durch technische oder organisatorische Maßnahmen bewältigt werden können, sondern dass sie einen starken psychologischen Aspekt haben. Die Psyche der Beteiligten – sei es im Unternehmen oder auf Kundenseite – spielt oft eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Krise.
Dank meines Studiums kann ich diese Dimensionen gut erfassen und gezielt in die Lösungsstrategien einbringen. Beispielsweise erfordert die Kommunikation in Krisenfällen oft Fingerspitzengefühl, da Stress und Unsicherheit sowohl bei den Betroffenen als auch im Krisenteam selbst vorhanden sind. Hier kamen meine psychologischen Kenntnisse stark zum Tragen – sei es durch den Umgang mit Stresssituationen oder durch das Verständnis menschlicher Reaktionen auf Krisen. Auch meine Arbeit im Krisenmanagement und in der Krisenkommunikation profitierte enorm von den psychologischen Ansätzen, die ich während des Studiums gelernt habe.
Wie hast Du Dich während des Fernstudiums organisiert und in schwierigeren Phasen motiviert „am Ball zu bleiben“?
Motivation und Organisation waren während des Fernstudiums definitiv Schlüsselfaktoren. Ich habe von Anfang an ein klares Ziel vor Augen gehabt: Psychologe zu werden. In den schwierigen Phasen – sei es wegen beruflicher Herausforderungen oder persönlichen Belastungen – hat mich dieses Ziel immer wieder angetrieben. Ich habe mir regelmäßig vorgestellt, wie mein Leben nach dem Studium aussehen könnte und wie viel mehr ich beruflich und persönlich erreichen kann, wenn ich das Studium abschließe. Diese Vision vom zukünftigen Ich hat mir geholfen, auch durch schwierige Zeiten zu kommen.
Zudem habe ich gelernt, mir Etappenziele zu setzen. Anstatt mich von der Gesamtheit des Studiums überwältigen zu lassen, habe ich kleinere Meilensteine gesetzt, die sich leichter erreichen ließen. Jeder erreichte Meilenstein gab mir neue Energie, um weiterzumachen. Das Bild des „großen Ganzen“ hat mir also stets geholfen, fokussiert und motiviert zu bleiben.
Gab es Professor:innen oder Fachdozent:innen, die Dir besonders in Erinnerung geblieben sind und wenn ja, warum?
Ja, Professor Dr. Manfred Mühlfelder ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Er war mein Studiengangsleiter und stand mir insbesondere bei meiner Bachelorarbeit immer mit Rat und Tat zur Seite. Besonders schätzte ich, dass er stets erreichbar war, wenn ich Fragen hatte oder Unterstützung brauchte. Diese Zugänglichkeit und das ehrliche Interesse an den Studierenden hat mich sehr beeindruckt. Darüber hinaus habe ich auch mit anderen Professoren und Dozenten gute Erfahrungen gemacht. Die meisten waren sehr kommunikativ und hilfsbereit. Es war deutlich, dass ihnen daran gelegen war, die Studierenden bestmöglich durch das Studium zu begleiten. Diese offene und unterstützende Atmosphäre hat das Studium sehr angenehm gemacht.
Welche Karrieretipps würdest Du unseren heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
Mein wichtigster Tipp ist: Studiert etwas, das Euch wirklich interessiert und Spaß macht. Viele denken, sie müssten etwas studieren, das später „nützlich“ ist oder ihnen eine bestimmte Karriere sichert. Aber ich bin der Meinung, dass man langfristig nur in dem erfolgreich sein kann, was man wirklich gerne macht. Als ich mit dem Psychologiestudium angefangen habe, hatte ich keine klare Vorstellung davon, wo mich das hinführen würde. Aber ich hatte Spaß an der Materie – und das hat sich am Ende als der richtige Weg herausgestellt.
Ich war als Krisenmanager tätig, und in dieser Rolle konnte ich meine Erfahrungen aus dem Personenschutz, meine psychologischen Kenntnisse und mein technisches Wissen im Bereich Cyber Security vereinen. Diese Kombination hätte ich am Anfang meines Studiums nie für möglich gehalten, aber es zeigt, dass sich alles fügen kann, wenn man seinem Interesse folgt.
Außerdem möchte ich Studierende ermutigen, auch im späteren Leben Veränderungen zu wagen. Ich habe mit 30 Jahren meine sichere Verbeamtung aufgegeben, um etwas Neues zu beginnen. Diese Entscheidung war mutig, aber sie war auch die beste meines Lebens. Manchmal muss man bereit sein, einen neuen Weg einzuschlagen, auch wenn es unkonventionell erscheint. Es ist nie zu spät, sich neu zu orientieren und einen Beruf zu finden, der wirklich zu einem passt.