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Lerntherapeut:in - Berufsbild, Ausbildung und Karrieremöglichkeiten im Überblick

Sie interessieren sich für den Beruf Lerntherapeut:in? Dann sind Sie hier genau richtig. Hier erhalten Sie alle Infos zu Voraussetzungen, Aufgaben, Gehalt und Arbeitsbedingungen.

Lerntherapeut:innen spielen eine entscheidende Rolle dabei, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Lernstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie zu unterstützen. Ihr Ziel ist es, individuelle Lernstrategien zu entwickeln und Betroffene nachhaltig im Lernprozess zu begleiten. Dabei arbeiten sie eng mit Eltern, Lehrkräften und anderen Fachkräften zusammen, um langfristige Verbesserungen zu erzielen. Dieser Beruf ist besonders wichtig, da er Menschen mit Lernschwierigkeiten hilft, ihr volles Potenzial zu entfalten und schulische sowie berufliche Hürden zu überwinden. Lerntherapeut:innen tragen damit maßgeblich zur Chancengleichheit im Bildungssystem bei.

Berufsbeschreibung
Berufsbeschreibung

Aufgaben und Arbeitsumfeld von Lerntherapeut:innen

Lerntherapeut:innen sind Fachkräfte, die sich auf die Unterstützung von Menschen mit Lern- und Leistungsstörungen spezialisiert haben. Ihr Hauptziel ist es, Lernschwierigkeiten, wie etwa Legasthenie oder Dyskalkulie, zu diagnostizieren und gezielt zu behandeln. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Entwicklung individueller Therapiepläne, die den spezifischen Bedürfnissen der Klient:innen angepasst sind. Durch gezielte pädagogische und psychologische Ansätze helfen sie Betroffenen dabei, ihr Lernverhalten zu verbessern und den Zugang zu schulischen und beruflichen Erfolgen zu erleichtern. Lerntherapeut:innen arbeiten oft in enger Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrkräften und anderen Fachkräften, um den Lernprozess optimal zu gestalten.

Arbeitsumfeld

Lerntherapeut:innen arbeiten in verschiedenen Umgebungen, abhängig von ihren Spezialisierungen und dem Arbeitskontext. Häufig sind sie in spezialisierten Praxen, Förderzentren oder Therapieeinrichtungen tätig. Zudem gibt es viele, die in Schulen arbeiten, um direkt mit betroffenen Schüler:innen im schulischen Umfeld zu interagieren. Auch private Praxen oder eine freiberufliche Tätigkeit sind gängige Arbeitsfelder.

Durch die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen wie Schulen, psychologischen Praxen oder Jugendhilfeeinrichtungen ist das Arbeitsumfeld von Lerntherapeut:innen oft interdisziplinär geprägt. Sie arbeiten mit verschiedenen Fachkräften zusammen, darunter Psycholog:innen, Pädagog:innen und Sozialarbeiter:innen. Diese Zusammenarbeit fördert einen ganzheitlichen Ansatz in der Therapie und sorgt dafür, dass die verschiedenen Aspekte des Lernens berücksichtigt werden.

Aufgaben und Verantwortlichkeiten

Lerntherapeut:innen haben die Aufgabe, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Lernstörungen zu unterstützen. Zu ihren Hauptaufgaben gehören die Diagnose von Lernproblemen sowie die Planung und Durchführung individueller Therapieprogramme. Sie nutzen wissenschaftlich fundierte Methoden, um Lernstörungen zu analysieren und darauf basierend geeignete Interventionen zu entwickeln. Darüber hinaus stehen sie in engem Austausch mit Eltern und Lehrkräften, um den Fortschritt ihrer Klient:innen zu besprechen und den Lernprozess im schulischen Kontext zu optimieren.

Die Verantwortung von Lerntherapeut:innen liegt auch darin, individuelle Fortschritte zu dokumentieren und zu überwachen. Sie führen regelmäßig Tests durch, um die Wirksamkeit der Therapie zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet ist die emotionale Unterstützung der Klient:innen, da Lernstörungen oft mit Frustration und geringem Selbstbewusstsein einhergehen. Lerntherapeut:innen helfen dabei, das Selbstvertrauen ihrer Klient:innen zu stärken und Ängste vor dem Lernen abzubauen.

Tätigkeiten

Der Alltag von Lerntherapeut:innen umfasst eine Vielzahl von Tätigkeiten. Zu Beginn eines jeden Therapieprozesses steht eine ausführliche Anamnese, bei der die Lernschwierigkeiten und deren Ursachen analysiert werden. Es folgt die Erstellung eines individuellen Therapieplans, der die spezifischen Bedürfnisse und Stärken des:der Klient:in berücksichtigt.

Während der Therapie arbeiten Lerntherapeut:innen gezielt daran, neue Lernstrategien zu vermitteln. Dies kann durch spezielle Übungen, den Einsatz von Lernsoftware oder durch den Abbau von Lernblockaden geschehen. Auch das Training der Konzentration und der Selbstorganisation gehört zu den Aufgaben. Darüber hinaus geben Lerntherapeut:innen oft Hausaufgaben oder Übungen mit, um die erlernten Fähigkeiten auch außerhalb der Therapiesitzungen zu festigen.

Neben der direkten Arbeit mit den Klient:innen gehört auch die Beratung von Eltern und Lehrkräften zu den wichtigen Aufgaben. Lerntherapeut:innen geben Empfehlungen, wie der Lernprozess zu Hause und in der Schule besser unterstützt werden kann, und stehen als Ansprechpersonen bei Fragen oder Problemen zur Verfügung.

Ausbildung und Qualifikationen

Die Ausbildung zur Lerntherapeut:in ist vielfältig und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Aspekte der Pädagogik, Psychologie und Lerntherapie. Es gibt keine einheitlich geregelte Berufsausbildung, weshalb verschiedene Wege zum Beruf führen können. Oft entscheiden sich angehende Lerntherapeut:innen für ein Studium in den Bereichen Psychologie, Sonderpädagogik oder Erziehungswissenschaften, ergänzt durch spezialisierte Fort- und Weiterbildungen in Lerntherapie. Diese Ausbildungen vermitteln fundierte Kenntnisse über Lernstörungen und deren Behandlung. Wichtig ist zudem die kontinuierliche Weiterbildung, um auf dem neuesten Stand der Forschung zu bleiben und die bestmögliche Unterstützung für die Klient:innen bieten zu können.

Ausbildungswege

Es gibt verschiedene Wege, um Lerntherapeut:in zu werden. Der häufigste Einstieg erfolgt über ein Studium in einem relevanten Bereich, wie Psychologie, Sonderpädagogik oder Lernpsychologie & integrative Lerntherapie. Diese Studiengänge vermitteln die notwendigen theoretischen Grundlagen, um Lernprozesse und -störungen zu verstehen. Besonders im Bereich der Lernpsychologie wird gezielt auf den Umgang mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen eingegangen. Auch ein Studium der Sprachheilpädagogik oder Sozialpädagogik kann eine geeignete Basis bieten.

Neben einem Hochschulabschluss ist eine fachspezifische Weiterbildung in Lerntherapie erforderlich. Diese Weiterbildungen werden oft von spezialisierten Instituten oder Fachgesellschaften angeboten und dauern in der Regel zwei bis drei Jahre. Die Ausbildung umfasst sowohl theoretische als auch praktische Inhalte, darunter die Diagnostik von Lernstörungen, therapeutische Methoden und Ansätze zur individuellen Förderung. Auch Praktika sind ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung, da sie den angehenden Lerntherapeut:innen die Möglichkeit bieten, das theoretische Wissen direkt anzuwenden und praktische Erfahrungen zu sammeln.

In Deutschland ist der Beruf nicht staatlich reguliert, weshalb es keine einheitliche Ausbildung gibt. Jedoch bieten anerkannte Institutionen wie der Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) qualifizierende Programme an. Abschließend müssen Lerntherapeut:innen in der Regel eine Zertifizierung oder Abschlussprüfung bestehen, um ihre Fachkenntnisse nachzuweisen und ihre therapeutische Arbeit professionell ausüben zu dürfen.

Wichtige Fähigkeiten und Eigenschaften

Lerntherapeut:innen benötigen eine Vielzahl an Fähigkeiten und persönlichen Eigenschaften, um in ihrem Beruf erfolgreich zu sein. Zu den wichtigsten gehören:

  • Empathie und Geduld: Lerntherapeut:innen arbeiten oft mit Menschen, die aufgrund ihrer Lernstörungen frustriert oder verunsichert sind. Ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Geduld ist notwendig, um die Klient:innen zu unterstützen und motivieren zu können.
  • Kommunikationsstärke: Eine klare und verständliche Kommunikation ist sowohl im Umgang mit den Klient:innen als auch mit deren Eltern und Lehrkräften unerlässlich. Lerntherapeut:innen müssen komplexe Sachverhalte auf einfache Weise erklären und den Fortschritt der Therapie regelmäßig rückmelden.
  • Analytische Fähigkeiten: Die Diagnostik von Lernstörungen erfordert eine sorgfältige Analyse der individuellen Lernprobleme. Lerntherapeut:innen müssen in der Lage sein, diese genau zu erkennen und darauf aufbauend einen passenden Therapieplan zu erstellen.
  • Pädagogisches Geschick: Lerntherapeut:innen müssen verschiedene pädagogische Methoden beherrschen, um Lerninhalte anschaulich und verständlich zu vermitteln. Ein guter Zugang zu den Klient:innen und eine motivierende Haltung sind hierbei essenziell.
  • Organisationstalent: Die Arbeit mit verschiedenen Klient:innen erfordert ein hohes Maß an Organisation, da individuelle Therapiepläne erstellt und der Therapieerfolg regelmäßig überprüft werden müssen.
  • Kreativität: Lerntherapeut:innen müssen oft kreative Lösungen finden, um den Lernprozess individuell zu gestalten. Das Einsetzen von verschiedenen Materialien und Methoden ist wichtig, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Klient:innen einzugehen.
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Berufliche Perspektiven und Karrieremöglichkeiten

Lerntherapeut:innen sind zunehmend gefragte Fachkräfte, da der Bedarf an spezialisierter Unterstützung für Menschen mit Lernstörungen stetig wächst. Aufgrund des steigenden Bewusstseins für Lernprobleme wie Legasthenie und Dyskalkulie ergeben sich vielfältige berufliche Möglichkeiten in Bildungseinrichtungen, therapeutischen Praxen und freiberuflichen Tätigkeiten. Die Karrierechancen sind vielversprechend, da Lerntherapie ein relativ junges und dynamisches Feld ist, das Raum für Spezialisierung und persönliche Weiterentwicklung bietet. Durch zusätzliche Qualifikationen und Weiterbildungen können Lerntherapeut:innen ihre Fachkenntnisse vertiefen und sich auf bestimmte Zielgruppen oder Therapieansätze konzentrieren.

Die beruflichen Perspektiven für Lerntherapeut:innen sind vielseitig und von einem steigenden Bedarf geprägt. Durch die zunehmende Sensibilisierung für Lernstörungen wie Legasthenie, Dyskalkulie und ADHS wächst die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in diesem Bereich. Lerntherapeut:innen können in verschiedenen Einrichtungen tätig werden, darunter Förderzentren, Schulen, Beratungsstellen oder auch in psychologischen Praxen. Auch der Einsatz in integrativen und inklusiven Bildungseinrichtungen ist möglich, wo Lerntherapeut:innen im direkten Kontakt mit Schüler:innen arbeiten, die eine besondere Förderung benötigen.

Zudem gibt es die Möglichkeit, sich auf bestimmte Altersgruppen oder Störungsbilder zu spezialisieren, was zusätzliche berufliche Chancen eröffnet. Lerntherapeut:innen können beispielsweise auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oder auf Erwachsene mit Lernschwierigkeiten fokussieren. Auch die Spezialisierung auf bestimmte Lernstörungen wie Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Rechenschwäche bietet eine klare berufliche Perspektive.

Ein weiterer Bereich, der Lerntherapeut:innen offensteht, ist die wissenschaftliche Arbeit oder Lehre. Fachkräfte können in die Forschung gehen, um neue Therapieansätze zu entwickeln, oder an Hochschulen und Bildungsinstituten als Dozent:innen tätig werden. In diesem Zusammenhang spielt auch die kontinuierliche Weiterbildung eine wichtige Rolle, da neue Forschungsergebnisse und pädagogische Konzepte regelmäßig in die Praxis integriert werden sollten.

Lerntherapeut:innen haben vielfältige Karrieremöglichkeiten, sowohl in angestellten Positionen als auch in der Selbstständigkeit. Wer in einer festen Anstellung arbeiten möchte, findet Beschäftigung in Einrichtungen wie Schulen, integrativen Kindergärten, Nachhilfeinstituten oder therapeutischen Praxen. In diesen Institutionen können sie langfristig mit Einzelklient:innen oder in Gruppen arbeiten, wobei sich durch Erfahrung und Weiterbildungen die Möglichkeit bietet, Führungspositionen wie die Leitung eines Förderzentrums oder einer lerntherapeutischen Abteilung zu übernehmen.

Eine interessante Karrieremöglichkeit ist auch die Gründung einer eigenen Praxis für Lerntherapie. Als selbstständige:r Lerntherapeut:in kann man eigenständig Klient:innen betreuen und flexible Arbeitszeiten gestalten. In diesem Bereich bestehen zudem Chancen zur Expansion, indem man beispielsweise mehrere Therapeut:innen beschäftigt oder zusätzliche Dienstleistungen wie Elternberatung oder schulische Unterstützung anbietet.

Darüber hinaus haben Lerntherapeut:innen die Möglichkeit, in die Fort- und Weiterbildung einzusteigen. Sie können Seminare oder Schulungen für Lehrkräfte und andere Pädagog:innen anbieten, um diese im Umgang mit lernschwachen Kindern zu schulen. Auch die Erstellung von Lernmaterialien oder die Entwicklung von digitalen Lernprogrammen sind interessante Karriereschritte.

Für Lerntherapeut:innen, die sich weiter spezialisieren möchten, bieten sich zusätzliche Qualifikationen in verwandten Bereichen wie der Verhaltenstherapie, Ergotherapie oder Sprachtherapie an. Diese Kombinationen ermöglichen es, ein breiteres Spektrum an Behandlungsansätzen anzubieten und sich dadurch beruflich weiterzuentwickeln.

Herausforderungen und Belohnungen im Beruf

Der Beruf als Lerntherapeut:in ist sowohl anspruchsvoll als auch erfüllend. Die Arbeit mit Menschen, die Lernstörungen wie Legasthenie, Dyskalkulie oder Konzentrationsprobleme haben, erfordert ein hohes Maß an Geduld, Empathie und Flexibilität. Lerntherapeut:innen stehen oft vor komplexen Herausforderungen, da jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse und Lernwege hat. Gleichzeitig bietet der Beruf große persönliche Belohnungen, da die Fortschritte der Klient:innen direkt sichtbar werden und deren Selbstvertrauen sowie schulische oder berufliche Erfolge gesteigert werden. Der enge Kontakt zu den Klient:innen und der Beitrag zur Chancengleichheit sind wichtige motivierende Faktoren.

Herausforderungen

Eine der größten Herausforderungen im Beruf der Lerntherapeut:innen ist die Individualität der Lernstörungen. Jede:r Klient:in bringt eine einzigartige Mischung aus Stärken, Schwächen und persönlichen Bedürfnissen mit. Dies erfordert von den Therapeut:innen ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität bei der Entwicklung maßgeschneiderter Therapiepläne. Standardlösungen reichen hier selten aus, was den Beruf besonders anspruchsvoll macht. Auch die kontinuierliche Anpassung der Methoden ist notwendig, da nicht jede:r Klient:in gleichermaßen auf bestimmte Ansätze reagiert.

Ein weiteres herausforderndes Feld ist die emotionale Belastung, die mit der Arbeit verbunden ist. Viele Klient:innen leiden unter den Folgen ihrer Lernstörungen, sei es durch geringes Selbstwertgefühl, Versagensängste oder soziale Isolation. Lerntherapeut:innen müssen nicht nur die Lernprobleme in den Griff bekommen, sondern auch psychologische und emotionale Unterstützung leisten, was oft eine zusätzliche Belastung darstellt. Dies kann vor allem dann schwierig sein, wenn Erfolge nur langsam oder gar nicht sichtbar werden und Klient:innen frustriert oder demotiviert sind.

Auch der administrative Aufwand kann eine Herausforderung sein. Lerntherapeut:innen müssen neben der eigentlichen Arbeit mit den Klient:innen auch eine Vielzahl von organisatorischen Aufgaben bewältigen, wie die Dokumentation von Fortschritten, Kommunikation mit Eltern und Lehrkräften sowie die Erstellung von Berichten. Besonders im schulischen Umfeld sind Absprachen mit anderen Fachkräften oft zeitaufwändig.

Nicht zuletzt kann auch die Arbeit in einem interdisziplinären Team herausfordernd sein, da unterschiedliche Meinungen und Ansätze aufeinandertreffen. Eine enge Abstimmung und Kommunikation mit Lehrkräften, Psycholog:innen und Eltern ist jedoch unerlässlich, um eine ganzheitliche Therapie zu gewährleisten.

Belohnungen

Trotz der Herausforderungen bietet der Beruf als Lerntherapeut:in viele Belohnungen, die den Einsatz mehr als lohnenswert machen. Zu den größten Belohnungen zählt der direkte Erfolg, den man bei der Arbeit mit den Klient:innen erleben kann. Wenn Lernfortschritte sichtbar werden und die Klient:innen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten gewinnen, ist dies eine äußerst befriedigende Erfahrung. Der positive Einfluss, den Lerntherapeut:innen auf das Leben ihrer Klient:innen haben, reicht oft über den schulischen Bereich hinaus und verbessert auch deren allgemeine Lebensqualität.

Eine weitere große Belohnung ist die enge und oft langjährige Beziehung, die zu den Klient:innen aufgebaut wird. Lerntherapeut:innen begleiten ihre Klient:innen über Monate oder Jahre hinweg und können so eine tiefe Bindung aufbauen. Die Dankbarkeit und das Vertrauen, das ihnen entgegengebracht wird, sind dabei besonders motivierende Aspekte des Berufs.

Auch der abwechslungsreiche Alltag in diesem Beruf stellt eine Art Belohnung dar. Lerntherapeut:innen arbeiten nicht nach starren Schemata, sondern passen ihre Arbeit stets an die individuellen Bedürfnisse der Klient:innen an. Dies macht den Beruf dynamisch und fördert kontinuierliches Lernen und Weiterentwicklung. Die Möglichkeit, kreativ zu arbeiten und individuelle Ansätze zu entwickeln, trägt zur persönlichen Zufriedenheit bei.

Zusätzlich ist der gesellschaftliche Beitrag von Lerntherapeut:innen von großer Bedeutung. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Chancengleichheit im Bildungssystem, indem sie Menschen mit Lernschwierigkeiten dabei helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Die positiven Effekte ihrer Arbeit sind oft langfristig und haben tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen.

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Gehalt und Arbeitsbedingungen

Lerntherapeut:innen arbeiten in einem anspruchsvollen und vielseitigen Berufsfeld, das jedoch stark von individuellen Faktoren wie Berufserfahrung, Standort und Arbeitsmodell beeinflusst wird. Sowohl das Gehalt als auch die Arbeitsbedingungen können je nach Arbeitsumfeld und Qualifikation stark variieren. Lerntherapeut:innen, die angestellt sind, verdienen in der Regel weniger als ihre selbstständigen Kolleg:innen, haben jedoch festere Arbeitszeiten und oft zusätzliche Sozialleistungen. In der freiberuflichen Tätigkeit bestehen dafür höhere Verdienstmöglichkeiten, aber auch ein höheres Risiko. Zudem variieren die Arbeitszeiten je nach Klient:innenbetreuung und können abends oder am Wochenende stattfinden.

Gehalt

Das Gehalt von Lerntherapeut:innen kann stark variieren, abhängig davon, ob sie angestellt oder selbstständig arbeiten, wie viel Erfahrung sie haben und in welcher Region sie tätig sind. Angestellte Lerntherapeut:innen, die beispielsweise in Schulen, therapeutischen Praxen oder Förderzentren arbeiten, verdienen in der Regel zwischen 2.500 und 3.500 Euro brutto pro Monat. In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen kann das Gehalt nach Tarifverträgen geregelt sein, wobei die Vergütung hier oft an das Gehaltsniveau von Pädagog:innen oder Therapeut:innen angelehnt ist.

Selbstständige Lerntherapeut:innen haben die Möglichkeit, ein höheres Einkommen zu erzielen, da sie ihre Honorare individuell festlegen können. Das Honorar für eine Therapiestunde liegt in der Regel zwischen 60 und 120 Euro, abhängig von der Region, den Qualifikationen und der Erfahrung der Therapeut:innen. Da selbstständige Lerntherapeut:innen ihre Arbeitszeiten und Anzahl der Klient:innen frei gestalten können, variiert das Einkommen stark. Ein Vollzeiteinkommen kann hier zwischen 3.000 und 5.000 Euro monatlich betragen, wobei jedoch Abzüge für Versicherungen und weitere selbstständige Aufwendungen zu berücksichtigen sind.

Neben dem Basisgehalt gibt es für Lerntherapeut:innen in Anstellung oft Zusatzleistungen wie betriebliche Altersvorsorge oder Fortbildungsbudgets, die ebenfalls zur Attraktivität des Gehalts beitragen.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen von Lerntherapeut:innen sind stark von der jeweiligen Anstellung und dem gewählten Arbeitsmodell abhängig. Angestellte Lerntherapeut:innen haben in der Regel geregelte Arbeitszeiten, die sich nach den Bedürfnissen der Klient:innen richten. In Schulen oder Förderzentren arbeiten sie meist während der regulären Unterrichts- oder Betreuungszeiten. Dies bietet den Vorteil eines relativ planbaren und strukturierten Alltags. Hinzu kommt oft die Arbeit im interdisziplinären Team, was eine enge Zusammenarbeit mit Lehrkräften, Psycholog:innen und Sozialarbeiter:innen bedeutet.

Für selbstständige Lerntherapeut:innen sind die Arbeitsbedingungen flexibler, jedoch auch anspruchsvoller. Sie können ihre Arbeitszeiten frei gestalten, müssen sich jedoch oft an die Verfügbarkeiten ihrer Klient:innen anpassen. Dies bedeutet, dass Sitzungen auch abends oder am Wochenende stattfinden können, besonders wenn sie mit berufstätigen Erwachsenen oder schulpflichtigen Kindern arbeiten. Die Selbstständigkeit erfordert zudem ein hohes Maß an Organisation, da neben den Therapieeinheiten auch die Verwaltung von Terminen, Finanzen und der Kommunikation mit Klient:innen eigenständig organisiert werden muss.

Ein weiterer Aspekt der Arbeitsbedingungen betrifft das Arbeitsumfeld. Lerntherapeut:innen arbeiten häufig in ruhigen, konzentrierten Umgebungen, sei es in einer Praxis oder in speziellen Räumlichkeiten in Schulen oder Förderzentren. In der Praxis oder im eigenen Büro haben selbstständige Lerntherapeut:innen die Möglichkeit, ihre Arbeitsumgebung selbst zu gestalten, was zusätzliche Freiheit bietet.

Zusätzlich sollten die physischen und emotionalen Anforderungen des Berufs berücksichtigt werden. Die Arbeit mit Klient:innen, die Lernstörungen haben und oft unter starkem Druck stehen, kann psychisch belastend sein. Daher sind regelmäßige Pausen und Selbstfürsorge wichtige Aspekte, um die eigene Belastbarkeit zu erhalten.

Zukunftsaussichten und Trends

Der Beruf der Lerntherapeut:in gewinnt zunehmend an Bedeutung, da Lernstörungen wie Legasthenie und Dyskalkulie immer häufiger erkannt und behandelt werden. Mit wachsendem Bewusstsein für die Bedeutung individueller Lernförderung steigt die Nachfrage nach spezialisierten Fachkräften. Lerntherapeut:innen spielen eine zentrale Rolle in der Förderung von Menschen mit Lernschwierigkeiten und tragen dazu bei, Bildungsbarrieren abzubauen. Neue Forschungsergebnisse und technologische Entwicklungen eröffnen zudem spannende Perspektiven für die Zukunft der Lerntherapie. Die Aussichten für diese Berufsgruppe sind daher vielversprechend, da sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich ein wachsender Bedarf besteht.

Zukunftsaussichten

Die Zukunftsaussichten für Lerntherapeut:innen sind äußerst positiv. Das Bewusstsein für Lernstörungen hat in den letzten Jahren stark zugenommen, was zu einem höheren Bedarf an professioneller Unterstützung führt. Dies gilt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, da Lernstörungen nicht nur in der Schulzeit, sondern auch im späteren Leben Herausforderungen darstellen können. Lerntherapeut:innen werden zunehmend als unverzichtbare Fachkräfte angesehen, die Menschen helfen, ihre schulischen und beruflichen Ziele trotz Lernschwierigkeiten zu erreichen.

Mit der steigenden Inklusion von Schüler:innen mit besonderen Lernbedürfnissen in Regelschulen wächst auch die Notwendigkeit, Lerntherapeut:innen in diesen Kontexten einzubinden. Immer mehr Schulen setzen auf spezialisierte Fachkräfte, um individuell angepasste Unterstützung anzubieten. Auch in der Erwachsenenbildung und in Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden durch gezielte Lernförderung unterstützen möchten, eröffnen sich für Lerntherapeut:innen neue Einsatzgebiete.

Darüber hinaus ist die Nachfrage nach Lerntherapie-Dienstleistungen durch die zunehmende Digitalisierung des Bildungssektors gestiegen. Lerntherapeut:innen, die digitale Tools und Online-Therapieformate anbieten, können ihre Reichweite deutlich erhöhen und auch überregional tätig werden. Diese Flexibilität, kombiniert mit einer wachsenden Klient:innenbasis, macht den Beruf besonders zukunftsfähig.

Trends

Ein zentraler Trend, der die Zukunft der Lerntherapie prägt, ist die fortschreitende Digitalisierung des Lernens und der Therapie. Lerntherapeut:innen nutzen zunehmend digitale Plattformen, Apps und Online-Therapieangebote, um ihre Klient:innen zu unterstützen. Diese Entwicklung wurde durch die Pandemie weiter beschleunigt, da viele Therapieangebote auf den digitalen Raum verlegt wurden. Digitale Lernhilfen und interaktive Programme bieten neue Möglichkeiten, Therapieinhalte ansprechend und individuell zu gestalten, was die Effektivität der Lerntherapie weiter steigert.

Ein weiterer wichtiger Trend ist die verstärkte Vernetzung zwischen verschiedenen Fachdisziplinen. Lerntherapeut:innen arbeiten zunehmend interdisziplinär mit Psycholog:innen, Ergotherapeut:innen und Lehrkräften zusammen, um ganzheitliche Therapieansätze zu entwickeln. Diese Kooperation ermöglicht es, verschiedene Aspekte des Lernens zu berücksichtigen und maßgeschneiderte Lösungen für Klient:innen zu finden. Insbesondere in Schulen wird diese interdisziplinäre Zusammenarbeit zunehmend gefördert, um eine bestmögliche Unterstützung der Schüler:innen sicherzustellen.

Ein weiterer Trend ist die wachsende Bedeutung von präventiven Ansätzen in der Lerntherapie. Anstatt erst einzugreifen, wenn Lernstörungen bereits ausgeprägt sind, liegt der Fokus zunehmend auf frühzeitiger Diagnose und Intervention. Früherkennungsprogramme und präventive Maßnahmen in Kindergärten und Grundschulen sollen verhindern, dass sich Lernschwierigkeiten manifestieren, was neue Tätigkeitsfelder für Lerntherapeut:innen eröffnet.

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Fazit

Der Beruf der Lerntherapeut:in ist anspruchsvoll, aber äußerst lohnend. Lerntherapeut:innen spielen eine zentrale Rolle in der Unterstützung von Menschen mit Lernstörungen und tragen aktiv zur Chancengleichheit im Bildungssystem bei. Durch individuelle Therapiepläne und enge Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrkräften und anderen Fachkräften ermöglichen sie Menschen mit Legasthenie, Dyskalkulie und anderen Lernschwierigkeiten, ihr volles Potenzial zu entfalten. Die beruflichen Perspektiven sind vielversprechend, da der Bedarf an spezialisierter Unterstützung stetig wächst. Mit der fortschreitenden Digitalisierung, interdisziplinären Ansätzen und einem Fokus auf präventive Maßnahmen entwickelt sich das Berufsbild kontinuierlich weiter und bietet zahlreiche Karrieremöglichkeiten.

Wer sich für diesen Beruf entscheidet, sollte über eine fundierte Ausbildung sowie eine hohe soziale Kompetenz verfügen. Der Weg in die Lerntherapie führt in der Regel über ein Studium und spezialisierte Weiterbildungen, und es besteht die Möglichkeit, sowohl angestellt als auch selbstständig zu arbeiten. Die Herausforderungen des Berufs – wie die emotionale Belastung und die Anforderungen an Flexibilität – werden durch die Erfolge und die direkte Unterstützung von Klient:innen ausgeglichen. Lerntherapeut:innen leisten nicht nur individuelle Hilfe, sondern tragen auch zur Förderung einer gerechteren Gesellschaft bei.

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen zur Lerntherapie und beruflichen Möglichkeiten bieten folgende Quellen:

  • Themenwelten Pädagogik: Hier finden Sie neben unseren Weiterbildungen und Studienangeboten auch spannende Artikel und Insights aus der Branche.
  • Duden Institute für Lerntherapie: Die Duden Institute für Lerntherapie bieten spezialisierte Förderung für Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten in den Bereichen Lesen, Schreiben und Rechnen. Auf der Website finden Lerntherapeut:innen praxisnahe Informationen zur Diagnostik und Therapie von Lernstörungen sowie Angebote für Fortbildungen und professionelle Netzwerkarbeit.
  • Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. (BVL): Der BVL ist die zentrale Anlaufstelle in Deutschland für Informationen zu Legasthenie und Dyskalkulie. Hier finden Lerntherapeut:innen wertvolle Ressourcen zu Diagnostik, Therapie und Förderung von Menschen mit Lernstörungen. Der Verband bietet zudem Fortbildungen und Netzwerkmöglichkeiten für Fachkräfte an.
  • Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V.: Der DBL e.V. setzt sich für die Förderung der Lerntherapie auf akademischer Ebene ein. Die Seite bietet umfangreiche Informationen zu Weiterbildungen, Qualitätsstandards und beruflichen Perspektiven für Lerntherapeut. Fachpublikationen und Veranstaltungen werden regelmäßig angeboten.
  • FiL Fachverband für integrative Lerntherapie e. V.: Der FiL e.V. widmet sich der Weiterentwicklung und Vernetzung der integrativen Lerntherapie. Auf der Website finden Fachkräfte praxisnahe Informationen und Zugang zu Fort- und Weiterbildungen. Der Verband unterstützt Lerntherapeut:innen durch fachlichen Austausch und bietet aktuelle wissenschaftliche Artikel.
Kooperationen
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Kooperation mit den Duden Instituten für Lerntherapie

Die Duden Institute für Lerntherapie verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in der integrativen Lerntherapie, in der Gründung und Führung von lerntherapeutischen Praxen und der Forschung im Bereich Lerntherapie. Die Dozent:innen (Prof. Dr. Gerd-Dietrich Schmidt, Dr. Lorenz Huck, Dr. Astrid Schröder u. a.) sind leitende Mitarbeiter:innen der Duden Institute für Lerntherapie. 

Franchisepartner:innen und Mitarbeitende der Duden Institute erhalten Sonderkonditionen.
Bitte wenden Sie sich dazu vor der Buchung an duden@mobile-university.de.

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