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Pressemitteilung

Tierisch langsame Mitarbeiter: Sandra Brozio hilft Familien und Kindern mit ihren Achatschnecken

Während sich die große Schnecke mit bedächtigen Bewegungen ihren Weg in Richtung des leckeren Gurkenstückchens bahnt, wird das Gewitter im Kopf des 14-jährigen Julians leiser, bis nur noch ein leiser Regen fällt. Was ihm hilft? Achatschnecken!

Sandra Brozio (52) ist schon lange für die gute Sache im Einsatz. Die Diplom-Pädagogin mit Schwerpunkt auf Soziale Arbeit hat zuletzt in der Jugendhilfe, in einer Tagesgruppe für Kinder und Jugendliche, gearbeitet. Sie fungierte als Erziehungsbeistandschaft und auch als Familienhelferin.

Aktuell absolviert sie den Zertifikatskurs „Tiergestütztes Coaching“ der SRH Fernhochschule in Kooperation mit Ani.Motion-Institut für tiergestützte Therapie. Das Wissen, das sie in diesem Kurs erlangt, kann sie direkt in ihrem Arbeitsalltag bei der Bruderhausdiakonie einsetzen. Dort hilft sie Familien, in denen die Kinder Schulschwierigkeiten haben oder die sich zum Beispiel in finanziellen Notlagen befinden.

Beruhigung, Durchhaltevermögen, Beharrlichkeit – die Superkräfte von Schnecken

Doch warum ausgerechnet eine Schnecke? Wenn man an therapeutische Ansätze mit Tieren denkt, fallen einem spontan Delfine, Ponys oder Hunde ein. Doch Sandra schwört auf die vielen tollen Eigenschaften ihrer Schnecken. Sie schwärmt: „Ich finde, Schnecken beruhigen, das ist ganz arg entschleunigend. Wie sie essen, trinken, die Scheibe rauf kriechen… Was Themen angeht wie „Wie finde ich zu mir selbst? Was sind meine persönlichen Ziele?“ helfen die Schnecken enorm. Die Schnecke ist einfach beharrlich. Die kennt ihren Weg, die weiß, was sie will. Und wenn es ein Hindernis gibt, krabbelt sie da drüber.“

Auch gibt es Gründe dafür, auf die große, afrikanische Achatschnecke zurückzugreifen, anstatt sich die Schnecken aus dem heimischen Garten an die Seite zu holen. Sandra erzählt: „Unsere Schnecken sind nicht so schleimig, die fühlen sich eigentlich nur kühl an. Der Fuß kann so groß werden wie ein Handteller. In der Literatur steht, dass sie bis zu 14 Jahre alt werden, meine älteste ist 9 Jahre alt.“

Salat für Ronaldo

Namen haben die drei Schnecken von Sandra übrigens nicht. Das hat System. Denn so ist es den Klient:innen überlassen, den Tieren Namen zu geben. Die schwanken je nach Alter und Geschlecht der Klient:innen stark. Manchmal heißen sie Bibi und Tina, ein anderes Mal tragen sie die Namen berühmter internationaler Fußballspieler. Doch egal, ob sie jetzt Ronaldo oder Ronja heißen: Sie haben alle das gleiche Lieblingsessen. „Ich ernähre sie hauptsächlich vegetarisch, vor allem auch saisonal mit Gurke und Apfel oder Salat. Je nachdem, was es gerade Frisches für sie gibt“, erklärt Sandra.

Stark wie eine Schnecke

Sandra hat noch viele Pläne mit ihren tierischen Coaches: „Mein Traum wäre es, die tiergestützte Intervention auch für Mitarbeiter:innen der Bruderhausdiakonie mitzugeben.“ Die 52-jährige brennt für ihr Thema. Dabei fällt ihr das Lernen selbst gar nicht mal so leicht. Doch die Bedenken, die sie im Vorfeld der Weiterbildung hatte, konnten schnell zerstreut werden. „Ich fand den Kurs super. Der Input hat mich wirklich weitergebracht und zudem war es super vereinbar mit meinem Alltag. Ich habe vorrangig Abendveranstaltungen besucht und mich rundum aufgehoben gefühlt. Und wenn ich mich gut aufgehoben fühle, kann ich mich entwickeln.“

Und so gibt Sanda heute vielen Klient:innen Hilfe zur Selbsthilfe. Ihre Botschaft: „Ich bin so stark, wie die Schnecke mit ihrem Haus. Ich werde aus eigener Kraft vorankommen“ wird hoffentlich noch vielen Menschen die Inspiration geben, genau das zu tun. An sich selbst und die eigenen Fähigkeiten zu glauben und am Ende die Träume zu verwirklichen, die man erreichen möchte.

Auch im Studium geht es tierisch zu

Neben dem Zertifikat bieten wir mit unseren Modulen „Tiergestützte Interventionen“ und „Tiergestütztes Coaching“ vertiefende Lerninhalte für angehende Sozialarbeiter:innen und Psycholog:innen zur Mensch-Tier-Beziehung an. Denn gerade die Mensch-Tier-Beziehung kann professionellen Fachkräften einen weiteren wertvollen Zugang zu Ihren Adressat:innen ermöglichen.

Katja Narkprasert

Press and Media Relations