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Die Produktivität sollte gesteigert werden unter den Bedingungen guter, patientenzentrierter Gesundheitsversorgung und Medizin, das alles im Einklang mit gesellschaftlichen Erwartungen
Die Produktivität sollte gesteigert werden unter den Bedingungen guter, patientenzentrierter Gesundheitsversorgung und Medizin, das alles im Einklang mit gesellschaftlichen Erwartungen
Unsere Gesundheitsversorgung wird immer teurer, gemessen in absoluten Zahlen und als Anteil am BIP. Gründe liegen auf der Hand: medizinischer Fortschritt, Demographie und die Zunahme lebensstilbedingter Erkrankungen. Dies ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Der Anteil am BIP steigt auch, weil - relativ zu anderen Sektoren - der Fortschritt der Produktivität geringer ist, die Löhne und Kosten aber der allgemeinen Entwicklung folgen. Dies erklärt auch den Beschäftigungsaufwuchs im Gesundheitswesen: mehr Leistungen erfordern mehr Personal. Der US-Ökonom William Baumol hat diesen Zusammenhang erstmals in den 1960er Jahren beschrieben. Baumol hatte vor allem Bildung und Gesundheit im Auge, perspektivisch würden diese „unbezahlbar“.
Transformation heißt, Gesundheitsversorgung vor der Baumol’schen Krankheit zu bewahren, also Produktivitätssteigerung unter den Bedingungen guter, patientenzentrierter Gesundheitsversorgung und Medizin - was notorisch schwierig zu definieren und zudem in Einklang mit gesellschaftlichen Erwartungen zu bringen ist. Dennoch ist die Richtung klar:
Produktivitätsgewinne sind eine Spezialität des Wettbewerbs und ziehen Investitionen an; Transformation bekommt so eine selbstverstärkende Dynamik. Diese benötigen wir, auch und gerade angesichts aller inhärenten Komplexität - bevor Gesundheitsversorgung unerreichbar oder unbezahlbar wird.
Prof. Dr. Lutz Hager, ist Studiengangsleiter für den MBA für Ärzt:innen an der SRH Fernhochschule und u.a. Vorsitzender des BMC Bundesverband Managed Care
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