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Was ist soziale Nachhaltigkeit?

Soziale Nachhaltigkeit schafft Chancengleichheit, bekämpft unbewusste Vorurteile und fordert von Unternehmen und Verbraucher:innen mutige Entscheidungen für eine gerechte Zukunft.

Soziale Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil des umfassenden Nachhaltigkeitskonzepts, das neben der ökologischen und ökonomischen Dimension steht. Während ökologische Nachhaltigkeit den Schutz der Umwelt zum Ziel hat und ökonomische Nachhaltigkeit eine stabile, zukunftsfähige Wirtschaft fördert, geht es bei sozialer Nachhaltigkeit um faire und gerechte Lebensbedingungen für alle. Sie ist entscheidend, um eine gerechte und stabile Gesellschaft zu schaffen, wird jedoch oft übersehen. In diesem Artikel erklären wir, was soziale Nachhaltigkeit ist, warum sie so wichtig ist und wie Unternehmen sowie Verbraucher aktiv dazu beitragen können. Zudem beleuchten wir den Zusammenhang mit dem demografischen Wandel, der digitalen Transformation und dem Abbau von Unconscious Bias.

Soziale Nachhaltigkeit einfach erklärt

Soziale Nachhaltigkeit bedeutet, dass Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit und starke Gemeinschaften gefördert werden. Jede:r sollte Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und einem sicheren Arbeitsplatz haben – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialem Status. Soziale Nachhaltigkeit strebt an, solche Vorurteile zu erkennen und zu überwinden, um eine gerechte Gesellschaft zu schaffen. Ein wesentlicher Bestandteil sind die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung, insbesondere Ziel 1: Armut beenden, das Hunger und Armut weltweit beseitigen und gleichzeitig Gesundheit und Bildung für alle sicherstellen will.

Warum soziale Nachhaltigkeit wichtig ist

Soziale Nachhaltigkeit ist der Schlüssel für eine gerechte Gesellschaft. Sie sorgt dafür, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben, unabhängig von ihrem Hintergrund. Ohne sie entstehen Ungleichheiten, die langfristig zu sozialen Spannungen und Konflikten führen können. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die intergenerationale Gerechtigkeit. Das bedeutet, dass auch zukünftige Generationen die gleichen Chancen auf Bildung, Gesundheit und Wohlstand haben sollten.

Beispiele für soziale Nachhaltigkeit

Soziale Nachhaltigkeit zeigt sich in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Hier sind einige konkrete Beispiele:

  • Faire Arbeitsbedingungen: Arbeitnehmer:innen erhalten gerechte Löhne, sichere Arbeitsplätze und faire Arbeitszeiten.
  • Zugang zu Bildung: Jede:r sollte Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung haben, unabhängig von der sozialen Herkunft. Unbewusste Vorurteile in Bildungssystemen müssen erkannt und abgebaut werden, um Chancengleichheit zu fördern.
  • Inklusion: Menschen mit Behinderungen werden vollständig in die Gesellschaft integriert.
  • Gleichberechtigung: Alle Geschlechter und Ethnien haben die gleichen Rechte und Chancen. 

Soziale Nachhaltigkeit im Unternehmen

Unternehmen spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung sozialer Nachhaltigkeit. Durch faire Arbeitsbedingungen, Diversität und den Abbau von Unconscious Bias (unbewusste Vorurteile) können sie einen großen Beitrag leisten. Ein nachhaltiges Unternehmen sorgt dafür, dass alle Mitarbeiter:innen gleiche Chancen haben, unabhängig von ihrem Hintergrund. Zudem können Unternehmen durch Corporate Social Responsibility (CSR) soziale Projekte unterstützen, die zum Beispiel den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung verbessern.

Unternehmen müssen auch gegen Korruption vorgehen, die den Zugang zu fairen Ressourcen behindert und Ungleichheiten verstärkt. Korruptionsfreie, ethische und transparente Geschäftspraktiken tragen zur sozialen Nachhaltigkeit bei und stärken das Vertrauen in das Unternehmen.

Was hat soziale Nachhaltigkeit mit dem demografischen Wandel zu tun?

Der demografische Wandel verändert die Altersstruktur in vielen Gesellschaften. Die Bevölkerung wird älter und es gibt weniger junge Menschen. Soziale Nachhaltigkeit bedeutet, dass alle Altersgruppen fair behandelt werden. Ältere Menschen sollen weiterhin die Möglichkeit haben, am Arbeitsleben teilzunehmen. Unternehmen müssen altersgerechte Arbeitsplätze schaffen und flexible Arbeitsmodelle anbieten.

Zudem müssen unbewusste Vorurteile, die ältere Arbeitnehmer:innen benachteiligen, erkannt und abgebaut werden. So können wir sicherstellen, dass der demografische Wandel nicht zu sozialer Ungleichheit führt, sondern dass alle Generationen integriert und wertgeschätzt werden.

Wie hängen soziale Nachhaltigkeit und digitale Transformation zusammen?

Die digitale Transformation bietet große Chancen für soziale Nachhaltigkeit, da digitale Technologien den Zugang zu Bildung und Gesundheitsdiensten erleichtern. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Algorithmen und Künstliche Intelligenz (KI) können unbewusste Vorurteile verstärken, wenn sie auf voreingenommenen Datensätzen basieren. Unternehmen und Entwickler:innen müssen sicherstellen, dass digitale Technologien inklusiv und fair gestaltet sind.

Die digitale Transformation kann auch Ungleichheiten verschärfen, wenn Menschen ohne Zugang zu Technologien oder digitalen Fähigkeiten abgehängt werden. Unternehmen und Regierungen müssen in digitale Bildung investieren, um sicherzustellen, dass niemand im digitalen Wandel zurückgelassen wird. Zudem bestimmen wir als Verbraucher:innen durch unsere Nachfrage das Angebot. Indem wir bewusst nachhaltige und sozial verantwortliche Produkte wählen, fördern wir Unternehmen, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen.

Mehr Einblicke zum Thema “Soziale Nachhaltigkeit” finden Sie in unserem Nachhaltigkeits-Guide auf YouTube: 

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