Statt der Arbeit am Laptop hieß es für 13 Studierende der Sozialen Arbeit vom 28. – 30. März 2022 Wanderschuhe schnüren. Sie lernten das Pilgern als sozialpädagogische Methode auf den 30 Kilometern von Bautzen nach Kamenz kennen.
Zusätzlich zum individuellen Selbststudium können unsere Studierenden ihr Wissen mit freiwilligen Veranstaltungen vertiefen. 13 Studierende haben so im Rahmen einer 3-tägigen Veranstaltung das Pilgern als moderne sozialpädagogische Methode mit anschließender Prüfung durch Selbsterfahrung erlebt. Die Methode wurde für die Veranstaltung in verkürzter Form und ohne Arbeitsstunden durchgeführt. Ausgehend von den drei klassischen Pilgerfragen „Wo komme ich her?“, „Wo bin ich jetzt?“ und „Wo will ich hin?“ sammelten die Teilnehmer:innen Selbsterfahrung. Die angebotenen sowie mitgebrachten Inhalte aus dem Studium wurden gemeinsam diskutiert und reflektiert. Dipl. Soz. Päd. (FH) Sven Enger, Prof. Dr. Angela Teichert und Fachdozent Henning Schulz-Hunger leiteten die Studierenden an und begleiteten sie bei dieser Erfahrung.
Pilgern als sozialpädagogische Methode
In Sachsen wurde das Pilgern mit straffälligen gewordenen Jugendlichen, welche nach richterlicher Weisung verurteilt wurden, als Modellprojekt durchgeführt.
Wer?
Jugendliche zwischen 18 – 21 Jahren, die richterlich zu einem Pilgerweg verurteilt wurden
Was?
5 Tage auf einer 80 Kilometer langen Pilgerstrecke von Dresden in Richtung Bautzen
- Monotonie des Laufens
- sinnvolle gemeinnützige Arbeitsstunden in den Pilgerherbergen
- Übernachtung in der „Fremde“
- Begegnungen mit anderen Menschen und ihren Lebensentwürfen
- Bildungsangebote
Warum?
Intensives Nachdenken, Selbstaufmerksamkeit und Selbstreflexion fördern
Wie?
Der vorurteilsfreie Umgang mit anderen Menschen und die dabei erfahrende Wertschätzung helfen den Jugendlichen, ihr negatives Selbstbild zu bearbeiten. Pilgerreisende erleben unterschiedliche Begegnungen, die zu einem veränderten Rollenbild beitragen.
Andrea Banholzer und Katja Thomas haben das Pilgern in der 3-tägigen Veranstaltung erlebt und berichten von ihren Erfahrungen.
Über die Autorin
Lea-Anna Hurler ist seit Februar 2020 die Ansprechpartnerin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der SRH Fernhochschule – The Mobile University. Als Kauffrau für Marketingkommunikation bringt sie aus der IT-Branche außerdem Erfahrung mit agilen Methoden und New Work mit. Ihre Begeisterung für Texte und die vielfältigen Themen der Fernhochschule haben sich gesucht und gefunden.
📚 Literaturempfehlung
Du möchtest mehr über das Pilgern als Methode der Sozialen Arbeit erfahren? Sven Enger und Angela Teichert haben gemeinsam mit Stephan Hain über den UKV Verlag das Buch "Pilgern als Methode der Sozialen Arbeit" veröffentlicht. Expert:innen aus Soziologie, Psychologie, Theologie und Pädagogik diskutieren und beleuchten den Ansatz und ziehen sozialpädagogische Schlüsse daraus. Ideal, um dein Wissen zu vertiefen, wenn du Sozialpädagog:in, Theolog:in, Soziolog:in bist oder aus dem Bereich Kinder- und Jugendhilfe kommst.