Einmal im Ausland leben, praktische Erfahrungen sammeln und nebenbei die Englischkenntnisse verbessern. Ein lang ersehnter Traum, den sich Katharina Ringl neben ihrem Fernstudium erfüllte und das Leben von vielen Kindern dadurch positiv beeinflusste.
Katharina Ringl studiert den Bachelorstudiengang Psychologie an der SRH Fernhochschule – The Mobile University. Für die 22-Jährige war das Studium ein selbstverständlicher Schritt. Denn seit sie zum ersten Mal mit Psychologie in Berührung kam, ist sie von diesem Fachgebiet begeistert. Auch wenn sie sich zukünftig in der klinischen Psychologie sieht, rutschte in den letzten Jahren vor allem die Kinderpsychologie unter anderem durch Praktika in den Mittelpunkt. „Ich mag einfach, dass Kinder so ehrlich sind und man gut mit ihnen arbeiten kann“, erzählt Katharina schmunzelnd.
Ihr Ziel: Selbstständigkeit. Selbst entscheiden, selbst handeln und flexibel sein - Eigenschaften, die für Sie schon bei der Studienwahl ausschlaggebend waren und Sie dazu bewogen haben, ein Fernstudium zu absolvieren.
Der Ruf nach Freiheit
„Eine Zeit lang im Ausland leben, die englische Sprache intensiv erleben und gleichzeitig praktische Erfahrungen im psychologischen Bereich sammeln“, diesen Traum wollte sich Katharina schon lange erfüllen. Dank der Flexibilität ihres Fernstudiums sowie der Tatsache, dass die SRH Fernhochschule für die Teilnahme an ERASMUS-Programmen zertifiziert wurde, stand diesem Vorhaben nichts mehr im Weg. „Als ich von der Möglichkeit hörte, über mein Fernstudium an einem Erasmus+ Programm teilzunehmen, war für mich klar - das ist meine Chance“, erinnert sie sich. Und diese Chance hat sie genutzt.
Kurze Zeit später erhielt Katharina eine Zusage von Solas Project, einer gemeinnützigen Organisation aus Irland, die jungen Menschen dabei hilft, eine bessere Zukunft für sich und ihr Umfeld zu schaffen. Im Rahmen des After-School-Programms, dem sogenannten „Club“ sollte Katharina Kindern dabei helfen, sich trotz schwieriger Umstände positiv zu entwickeln. Eine Win-Win-Situation, denn so konnte Katharina praktische Erfahrungen sammeln und gleichzeitig die englische Sprache intensiv erleben.
Im April 2023 war es dann soweit und ihr 3-monatiges Abenteuer begann. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, ein atemberaubendes Land und eine herzliche Gastfamilie warteten auf sie.
"Dia duit!“ – Willkommen in Irland
Katharinas Ankunft in Irland war zunächst von Sprachbarrieren und Dialektverwirrung geprägt. „Der Dialekt war stärker als erwartet“, erwähnt sie lachend. Doch der herzliche Empfang in Irland und die Freundlichkeit der Menschen ließen sie schnell in ihre neue Umgebung eintauchen. „Als ich in Dublin ankam, war ich sofort von der lebendigen Atmosphäre der Stadt gefangen“, erzählt sie. Aber nicht nur die pulsierende Metropole hat sie beeindruckt, sondern vor allem die Herzlichkeit und Offenheit der Menschen.
Ob Burgen, Schlösser oder Museen - Katharina konnte in ihrer Freizeit nicht genug von historischen Einblicken bekommen. Wann immer sich die Gelegenheit bot, erkundete sie neue Orte oder vertiefte ihr Wissen über das Land und seine Kultur. „Meine Gastmutter hat oft gescherzt, dass ich jetzt irischer bin als sie“, erinnert sich Katharina schmunzelnd.
Auch ein Besuch in der bekannten irischen Pub-Kultur durfte nicht fehlen. Denn vor allem die einzigartigen Einblicke in das Alltagsleben der Iren interessierten sie stark. Diese erhielt sie natürlich nicht nur durch ihre Freizeitaktivitäten und ihre Gastfamilie, sondern vor allem durch die Kinder, mit denen sie fast täglich arbeitete.
The Club – After-School-Programm für Kinder
Von der Hausaufgabenbetreuung über kreative Aktivitäten bis hin zu ernsthaften Gesprächen über Themen wie Emotionen und Gleichberechtigung - das Ziel des After-School-Programms war es, den Kindern ein sicheres und unterstützendes Umfeld zu bieten, in dem sie wachsen und sich entwickeln können. Katharina findet klare Worte: „Für uns war das eine große Verantwortung, denn je nach Betreueranzahl beaufsichtigte jeder eigenständig zwei bis sechs Kinder, die in der Regel zwischen 7 und 12 Jahre alt waren.“
Doch wo viel Verantwortung ist, sind manchmal auch schwierige Momente nicht weit. Besonders die Konflikte zwischen den Kindern und ihre individuellen Probleme erforderten viel Einfühlungsvermögen und Geduld, um die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. „Für mich war es die perfekte Möglichkeit, das theoretische Wissen aus dem Studium in der Praxis zu erproben“, so Katharina.
Insbesondere das Thema Social Media stellte ein großes Problem dar. Nicht selten kam es vor, dass sich die Kinder über Social Media-Inhalte stritten oder mit Begriffen um sich warfen, die in der Gedankenwelt von Zwölfjährigen nichts zu suchen haben. Ob Prävention, Aufklärungsarbeit oder zwischenmenschliche Gespräche - Katharina nutzte ihr erworbenes Wissen, wo immer sie konnte.
Rückblickend ist sich Katharina sicher: „Die kleinen Erfolge, wie das Vertrauen eines Kindes zu gewinnen oder eine positive Veränderung zu beobachten, waren jede Herausforderung wert“.
Ein Abenteuer – das sich lohnt
Prägend und intensiv. Zwei Worte, die das Erlebte für Katharina perfekt beschreiben. Doch die Erfahrungen und Erkenntnisse, die Katharina sammeln konnte, waren natürlich viel mehr als das. „Das Auslandspraktikum bei Solas Project hat meine beruflichen Fähigkeiten erweitert, mein persönliches Wachstum gefördert und meine Sichtweise auf psychische Gesundheit stark verändert“, reflektiert sie.
Ihre Sensibilität für psychologische Themen hat zugenommen und sie sieht die Bedeutung von täglichen Gesprächen und emotionaler Unterstützung in einem neuen Licht. Vor allem die Arbeit im Club hat ihr gezeigt, wie wichtig es ist, auch über scheinbare Kleinigkeiten wie den Tagesablauf mit den Kindern zu sprechen und eine Bezugsperson zu haben, mit der man über alles reden kann und die Interesse zeigt. Für sie steht fest: „Ich habe nicht nur fachliche Kompetenzen erworben, sondern auch einen tieferen Bezug zur menschlichen Seite meines Berufsfeldes entwickelt.“
Sie ist froh derart bleibende Erfahrungen, die ihr niemand mehr nehmen kann und die für ihren weiteren Lebensweg von unschätzbarem Wert sind, gemacht zu haben. Sei es für ihr Psychologiestudium oder den Wunsch, sich selbstständig zu machen.
Für ihre Kommiliton:innen hat sie abschließend noch einen Rat: „Nutzt die Chance, verlasst eure Komfortzone und begebt euch auf ein Abenteuer - es lohnt sich!“.
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