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Kommunikationstrends 2025, die unsere Kommunikation nachhaltig verändern werden

Die Kommunikationsbranche wird auch 2025 nicht stillstehen. Doch welche Trends werden die Kommunikation besonders beeinflussen? Prof. Dr. Thomas Bippes wagt eine Prognose.

Stellen Sie sich vor: Eine Studentin unterhält sich an einem Sonntagabend mit dem Avatar ihres Professors, um inhaltliche Fragen im Modul „Grundlagen der Medienwirtschaft“ zu klären. Zuvor hat sie sich eine aufgezeichnete Vorlesung, die im Modulordner hinterlegt ist, angeschaut. Ebenfalls aufgenommen mit einem Avatar. Für persönliche Gespräche und Begegnungen mit ihrem Professor muss die Studentin nur in die Sprechstunde oder in Themenveranstaltungen im digitalen Hochschulcampus kommen. Workshops werden online oder ganz real in den Studienzentren der Hochschule angeboten.

Kommunikation findet auf unterschiedlichen Ebenen statt und wird dabei so selbstverständlich und effizient wie nie zuvor. Die Grenzen zwischen analoger und digitaler Welt verschwimmen. Willkommen im Jahr 2025! Doch wie genau wird sich unsere Kommunikationslandschaft verändern? Welche Trends erwarten uns? Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf die kommenden Entwicklungen werfen und herausfinden, wie diese unsere Arbeit, Bildung und den Alltag prägen werden.

Trend 1: Generative KI (GenKI): Von der Assistenz zur Kreativmaschine

Die rasante Weiterentwicklung generativer KI wie ChatGPT oder DALL-E hat die Art und Weise, wie wir Inhalte erstellen, bereits revolutioniert. Doch 2025 wird GenKI nicht mehr nur ein Hilfsmittel sein, sondern zu einem echten kreativen Partner werden. Die Künstliche Intelligenz wird nicht nur Texte schreiben, sondern auch Grafiken, Videos, Präsentationen und interaktive Formate gestalten – und das mit Unterstützung und Moderation eines Menschen, der mit der Künstlichen Intelligenz arbeitet.

Für die Unternehmenskommunikation bedeutet dies, dass standardisierte Aufgaben wie das Verfassen von Pressemeldungen oder das Gestalten von Social-Media-Beiträgen zunehmend automatisiert werden können. Gleichzeitig wird eine Frage immer lauter gestellt werden: Wie kann der Mensch weiterhin Einzigartigkeit, Kreativität und Empathie in der Kommunikation bewahren, wenn die KI immer besser wird? Wird nur in der Zusammenarbeit von Mensch und GenKI dauerhaft Herausragendes geschehen? Vieles deutet darauf hin.

Trend 2: Hybride Kommunikation: Die perfekte Mischung aus digital und real

Das hybride Arbeiten, das durch die Pandemie etabliert wurde, ist gekommen, um zu bleiben. Die Grenzen zwischen physischer und digitaler Kommunikation verschwimmen dabei zunehmend. Unternehmen, Hochschulen und Institutionen setzen 2025 verstärkt auf immersive Technologien wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR), um Meetings, Veranstaltungen und Lernumgebungen zu gestalten.

Ein Beispiel aus der Unternehmenskommunikation: Virtuelle Showrooms ermöglichen es Kunden, Produkte realitätsnah zu erleben, ohne physisch vor Ort sein zu müssen. Gleichzeitig bleibt der persönliche Austausch unersetzlich, denn er schafft Vertrauen und stärkt soziale Bindungen. Der Erfolg hybrider Kommunikation liegt in der richtigen Balance zwischen Technik und persönlichem Kontakt.

Trend 3: Nachhaltige Kommunikation: Verantwortung in der digitalen Welt

Nachhaltigkeit ist längst ein Megatrend – sie wird zu einem grundlegenden Prinzip, auch in der Kommunikation. Unternehmen, Hochschulen und Medien hinterfragen zunehmend, wie sie umweltfreundlicher kommunizieren können. Digitale Formate ersetzen gedruckte Materialien, ressourcenschonende Kommunikationswege werden zur Norm. Transparente Berichterstattung über eigene Nachhaltigkeitsbemühungen wird zu einem entscheidenden Vertrauensfaktor.

Für Unternehmen bietet dieser Trend die Chance, sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit zu positionieren. Digitale Nachhaltigkeitsberichte oder klimaneutrale Eventformate sind nicht nur gut für das Image, sondern auch für die Umwelt. Die Herausforderung liegt in der Glaubwürdigkeit.

Trend 4: Micro-Content: Kurz, knackig, viral

Aufmerksamkeit ist zu einer unserer wertvollsten Ressource geworden. Kurze Inhalte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Micro-Content – wie TikTok-Videos, Instagram-Reels oder kurze, prägnante Blog-Beiträge – wird zum dominanten Format. Doch die Herausforderung liegt darin, auch komplexe Inhalte in wenigen Sekunden zu vermitteln.

Für Unternehmen bedeutet dies, dass Botschaften zunehmend visuell und emotional aufgeladen sein müssen, um Wirkung zu erzielen. Forschungsergebnisse, Produktinnovationen oder Nachhaltigkeitsinitiativen können in ansprechenden Kurzvideos präsentiert werden, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Gleichzeitig müssen diese Inhalte mit der übergeordneten Markenstrategie im Einklang stehen.

Trend 5: Menschliche Werte und Authentizität: Der Erfolgsfaktor in der digitalen Welt

Trotz aller technologischen Fortschritte bleibt eines konstant: Der Wunsch nach authentischer, menschlicher Kommunikation. Marken, Medien und Institutionen, die auf Empathie, Nahbarkeit und Werte setzen, gewinnen das Vertrauen ihrer Zielgruppen. Authentizität wird zum Schüsselfaktor in einer zunehmend digitalisierten Welt.

Für Unternehmen heißt das, ihre Kommunikationsstrategie um persönliche Geschichten, transparente Prozesse und den offenen Dialog zu erweitern. Ein Beispiel: Mitarbeiter erzählen in kurzen Videos von ihrer Arbeit, was nicht nur die Unternehmenskultur stärkt, sondern auch das Vertrauen bei potenziellen Kunden und Partnern fördert. Personal Branding, Corporate Influencer Strategien sind Kommunikationsinstrumente, die immer wichtiger werden.

Prof. Dr. Thomas Bippes

Professur für Medien, Kommunikation und Online Marketing

Über den Autor

Prof. Dr. Thomas Bippes ist Professor für Medien, Kommunikation und Online Marketing an der SRH Fernhochschule - The Mobile University und Studiengangsleiter für:

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