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„Heldenhafte“ Praxis: Ein Praxisprojekt findet seinen Abschluss

Gelebter Theorie-Praxis-Transfer: Aileen Hufschmidt gestaltet im Rahmen ihres Fernstudiums die Pressemappe für eine Ausstellung des Militärhistorischen Museums Berlin-Gatow. Sie nimmt uns mit in ihr Projekt und zum abschließenden Presserundgang.

Da stehe ich nun, mitten im Herzen von Berlin-Gatow. Um mich herum eine fordernde, aber gleichzeitig irgendwie liebenswürdige Horde neugieriger Journalistinnen und Journalisten. Ob Funk, Fernsehen oder Print – allesamt blicken sie gespannt auf den buntgestalteten Franseneingang am Hangar 5. Die künstlich eingespielten Jubelschreie lassen vorsichtig erahnen, um welches Thema es gehen könnte. Der Beginn der Sonderausstellung im Militärhistorischen Museum Berlin-Gatow bedeutet gleichzeitig das Ende meiner Arbeit: Mein Praxisprojekt findet nach vier Monaten schließlich seinen Abschluss. 

Der bunte Franseneingang am Hangar 5 macht neugierig auf die Ausstellung.

Wenn das Praxisprojekt ideal passt

„Sie wären genau die richtige Frau dafür!“, appellierte mein Mentor Prof. Dr. Thomas Bippes, als er mir das erste Mal von der anstehenden Sonderausstellung „Prinzip Held*“ Ende letzten Jahres erzählte. Zugegeben, als ich von der Möglichkeit hörte, ein Praxisprojekt mit militärischem Bezug umzusetzen, war ich von der Idee angetan. Als hauptamtlicher Presseoffizier bei der Bundeswehr kam mir der Auftrag der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für diese Sonderausstellung natürlich mehr als entgegen. Daher fiel mir die Entscheidung leicht. Obwohl das Praxisprojekt im Masterstudiengang Medien- und Kommunikationsmanagement normalerweise erst für das dritte Semester vorgesehen ist, befürwortete meine Studiengangsleiterin das Vorhaben: „Manchmal muss man die Gelegenheit nutzen, wenn sich so eine Möglichkeit auftut“, antwortete sie mir auf meine Anfrage.

Die Ausstellung, die den Titel „Prinzip Held*“ trägt, ist ein Projekt des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr und dem Sonderforschungsbereich (SFB) „Helden – Heroisierungen – Heroismen“ der Albert- Ludwig-Universität Freiburg. Die Sonderausstellung fragt danach, was eine Heldenfigur ist, was eine solche ausmacht, und blickt auf die Prozesse, die sie überhaupt erst zu einer solchen machen. Ausstellungsort der Sonderausstellung ist der denkmalgeschützte Flugzeughangar 5 des Militärhistorischen Museums am Flugplatz Berlin-Gatow.

Keine klassische Bildausstellung: Bei „Prinzip Held“ gibt es Vieles zu entdecken.

Pressearbeit für ein Forschungsprojekt: eine komplexe Angelegenheit

Meine vereinbarte Prüfungsleistung bestand darin, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für diese Sonderausstellung voranzubringen. Konkret wurde ich mit der Erstellung der Pressemappe für die Medienschaffenden beauftragt. Diese sollte sowohl in haptischer Form beim Presserundgang, als auch in digitaler Form für die Homepage des Museums vorliegen. Was auf den ersten Blick recht einfach klingt, stellte sich als herausfordernd heraus. Die Ergebnisse jahrelanger wissenschaftlicher Forschung mussten in eine adäquate Vermittlungsform überführt werden. Am Ende müssen Journalistinnen und Journalisten verständlich über die Sonderausstellung berichten können, ohne selbst dort gewesen zu sein. (Und ohne jahrelang mitgeforscht zu haben natürlich auch.) Dies sorgte dafür, dass ich mich thematisch tief einarbeiten musste, um die Idee der Ausstellung zu verstehen und anschließend leicht verständlich in Pressetexten erklären zu können.

Erschwerend kam die Tatsache hinzu, dass bei dieser Sonderausstellung wirklich viele verschiedene Personen und Institutionen beteiligt waren. In regelmäßigen Abständen gab es Video-Calls und Jour-Fixes. Letztendlich mussten alle Beteiligten mit der finalen Version der Pressemappe einverstanden sein. Daher zog sich das Praxisprojekt über vier Monate und fand seinen Höhepunkt im Presserundgang, der gleichzeitig auch die Eröffnung der Sonderausstellung darstellte.

Das Berliner Theater-Label “Rimini Protokoll“ und der Szenograf Dominik Steinmann inszenierten eine spektakuläre Ausstellung: So entstanden aus ausgedientem Bundeswehrmobiliar der Serie “Olympia“ erlebnisreiche Wissensräume zu den Prinzipien der Heroisierung. Diese Prinzipien wurden durch inszenierte Möbel-Gebilde aus Spinden, Schreibtischen und Rollschränken veranschaulicht. Der finale Aufbau dauerte bis kurz vor Eröffnung der Sonderausstellung. Dies stellte uns zusätzlich vor die Herausforderung, dass das entsprechende Bildmaterial auch erst mit der Eröffnung erstellt werden konnte.

Besondere Heldenfigur: Schüler:innen bezeichnen ihre eigenen Eltern als Helden.

Das Ergebnis: Ein gelungener Presserundgang auf einer faszinierenden Ausstellung

Aber scheinbar tat dies der Veranstaltung keinen Abbruch: Rund 20 Medienschaffende folgten dem Aufruf der Pressemitteilung und passieren den buntgestalteten Franseneingang am Hangar 5 im Rahmen des Presserundgangs. Auch ich passiere den Eingang zum ersten Mal und sehe das finale Ergebnis der Sonderausstellung. Genau wie die anderen Besuchenden, weiß ich zunächst gar nicht, wohin ich als erstes blicken soll. Viel zu beeindruckend ist diese Ausstellung mit den mir altbekannten Olympia-Möbeln. Ich hatte während der Erarbeitung des Projekts Bilder im Kopf, wie es am Ende wohl aussehen könnte, aber ich bin ehrlich: So faszinierend hatte ich es mir nicht vorgestellt. Das sahen wohl auch die Journalistinnen und Journalisten so. Die Resonanz in den Medien war positiv. Die Mühe der vergangenen Monate hat sich gelohnt. Alleine für den Moment, die ausgedruckte Pressemappe in den Händen zu halten. Es ist ein tolles Gefühl, seine theoretische Arbeit in die Praxis umgesetzt zu haben.

Die Sonderausstellung Prinzip Held ist noch bis zum 3. November im Militärhistorischen Museum Berlin-Gatow geöffnet.

Fazit: Ich bin zufrieden.

Aileen Tina Hufschmidt ist Presseoffizier bei der Bundeswehr und Studentin im Master Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Fernhochschule - The Mobile University.

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