Nachhaltigkeit und Schifffähren – ein Widerspruch? Im Rahmen des Nachhaltigkeitskongresses erklärten Expertinnen und Experten verschiedener Branchen ehrlich und authentisch, wo genau die aktuellen Herausforderungen liegen.
Die SRH Fernhochschule – The Mobile University veranstaltete kürzlich in Heidelberg ihren ersten Nachhaltigkeitskongress 2023. Der Kongress brachte Expertinnen und Experten aus verschiedenen Branchen zusammen, um über ihre Bemühungen im Bereich Nachhaltigkeit zu berichten. So auch Jenny Schmigale, Head of Compliance & CSR bei der Fährgesellschaft Scandlines Deutschland GmbH. Aber Fährschifffahrt und Nachhaltigkeit – passt das wirklich zusammen? Wir haben bei Frau Schmigale genauer nachgefragt:
Liebe Frau Schmigale, ist ein nachhaltiger Fährbetrieb möglich?
Wir denken ja und haben deshalb unsere Vision für emissionsfreien Fährbetrieb, die wir mit unserer Grünen Agenda umsetzen wollen!
Welche Maßnahmen ergreifen Sie bereits, um nachhaltiger zu werden?
Scandlines war schon immer Vorreiter auf dem Gebiet der umweltfreundlicheren Fährschifffahrt/grüne Technologie für die Fährschifffahrt. So haben wir die meisten unserer Fähren bereits zu Hybridfähren umgerüstet und kombinieren damit Dieselantrieb mit elektrischem Batteriebetrieb. Wir ergreifen zudem seit vielen Jahren diverse Maßnahmen, um den Energiebedarf an Board zu senken. Dazu gehören bspw. neue Antriebe (Thruster), Silikonfarbe auf dem Schiffsrumpf, um die Gleitfähigkeit zu verbessern, Rotorsegel, welche die kraftvolle und unerschöpfliche Energiequelle des Windes nutzen, etc. Zudem bauen wir zurzeit eine voll batteriebetriebene Fähre, die 2024 in den Dienst gestellt wird.
Welche Herausforderung gibt es in der Umsetzung? Und wie begegnen Sie diesen?
Es gibt immer wieder Herausforderungen – wer Neues wagt, muss manchmal einige Probleme lösen. Glücklicherweise haben wir ein fantastisches Team von Nautikern und anderen Mitarbeitern, die dies mit Kreativität tun. Wir haben eine Kultur geschaffen, in der neue Ideen immer willkommen sind. In finanzieller Hinsicht haben uns sicher auch verschiedene Förderungen geholfen einige Projekte umzusetzen.
Was treibt Sie beim Thema Nachhaltigkeit an?
Mich persönlich treiben zwei Dinge an. Zum einen ist es natürlich toll einen kleinen Beitrag zur gemeinsamen Lösung der verschiedenen Nachhaltigkeitsprobleme leisten können, zum anderen finde ich es einfach spannend, wie viel Neues es in diesem Bereich gibt und diese neuen Anforderungen dann praktisch im Unternehmen mit den Kollegen umzusetzen.
Was hatten Sie "Aha"-Erlebnisse auf dem Nachhaltigkeitskongresses? Was ist ihr Fazit?
Sehr spannende Themenvielfalt! Ich habe mich sehr über die zahlreichen, gern auch kritischen Fragen der Teilnehmer gefreut! Es bestand ein echtes Interesse an den Themen!
Vielen Dank
Liebe Frau Schmigale, vielen lieben Dank für ihren interessanten Vortrag im Rahmen des Nachhaltigkeitskongresses und das gemeinsame Interview.
Wir wünschen Ihnen auch weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele und alles Gute.
Foto: Matthias Tasler/Scandlines