
Manchmal führen Umwege direkt zum Ziel. Für Robert Kay bedeutete das einen kompletten Neustart – ein zweites Bachelor-Studium und ein Job, der ihn wirklich erfüllt.
Manchmal führen Umwege direkt zum Ziel. Für Robert Kay bedeutete das einen kompletten Neustart – ein zweites Bachelor-Studium und ein Job, der ihn wirklich erfüllt.
Robert Kay schlug zunächst den klassischen Weg in die Wirtschaft ein - einen Weg, bei dem er auf Erfolg und Stabilität setzte. Schnell wurde ihm klar, dass der entscheidende Funke Sinnhaftigkeit fehlte. Als er sich nach einem gescheiterten Unternehmensprojekt neu orientieren musste, fand er schließlich den Mut, den bewährten Weg zu verlassen und sich der Sozialen Arbeit zu widmen.
Heute arbeitet er als Familienhelfer und hat vor kurzem sein Bachelor-Studium der Sozialen Arbeit an der SRH Fernhochschule - The Mobile University erfolgreich abgeschlossen.
Robert begann seinen Bildungsweg mit einem Studium der Wirtschaftswissenschaften. Mit einem Bachelor in International Business und einem Master in International Management war er bestens auf eine Karriere in der Unternehmenswelt vorbereitet. Und genau diesen Weg schlug er ein. In den folgenden Jahren arbeitete er in verschiedenen Bereichen – vom Personalmarketing über die Assistenz der Geschäftsführung bis hin zum Vertrieb. Doch obwohl er wertvolle Erfahrungen sammelte, fehlte ihm etwas Entscheidendes: Sinnhaftigkeit. „Ich erinnere mich, dass ich schon im Bachelor-Studium dachte: Ich hätte lieber Soziale Arbeit studieren sollen. Doch ich zog es durch“, sagt er rückblickend.
Der endgültige Wendepunkt kam mit der Gründung eines eigenen Unternehmens, das sich mit Erwachsenenbildung beschäftigte. Trotz aller Ambitionen scheiterte das Projekt und Robert stand vor der Frage: Wie geht es weiter? Es war die perfekte Gelegenheit, sich neu zu orientieren.
Ohne zu zögern, machte sich Robert auf die Suche. „Ich habe mir überlegt, was mich wirklich interessiert und mich dann einfach beworben", erinnert er sich. Er schrieb zahlreiche Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Dresden an und bot an, auf eigene Kosten berufsbegleitend Soziale Arbeit zu studieren. Die Resonanz war positiv - und der erste Arbeitgeber, der sich meldete, überzeugte ihn sofort.
Auf der Suche nach einem schnellen Einstieg in das neue Berufsfeld stieß er auf die Evangelische Hochschule Dresden - eine beliebte Adresse für Soziale Arbeit. Doch die Aussicht auf anderthalb Jahre Wartezeit war für ihn keine Option: „Das geht nicht, ich brauche etwas Schnelleres.“ Er begann, sich intensiv mit verschiedenen Fernhochschulen zu beschäftigen. Nach einigen Recherchen fiel die Wahl auf die SRH Fernhochschule - mit einem Studienmodell, das ihm maximale Flexibilität, Praxisnähe und einen schnellen Einstieg bot. Besonders überzeugte ihn, dass er die Studiengangsleiterin für Soziale Arbeit über ein paar Ecken persönlich kannte - eine vertraute Anlaufstelle in einem neuen akademischen Umfeld.
Berufsbegleitend zu studieren war für Robert nicht immer einfach. Vor allem der Start fiel ihm schwer: „Das erste halbe Jahr dachte ich: Das schaffst du schon! Bis ich gemerkt habe, dass mir niemand sagt, wann ich lernen soll. Ich habe mir lange eingeredet, dass ich bald anfangen würde - aber es passierte nichts.“
Die Lösung? Disziplin und eine Excel-Tabelle mit allen Prüfungen und Anforderungen. Dank klarer Zeitpläne und effizienter Lernstrategien schaffte er es, sein Studium in nur zwei Jahren abzuschließen - und das neben einer 30-Stunden-Woche. Besonders stolz ist er darauf, dass er drei Facharbeiten während eines sechswöchigen Urlaubs in Albanien geschrieben hat.
Sein Geheimnis? Kluges Zeitmanagement und das Wissen, wofür man es tut. „Ich habe nie ans Aufgeben gedacht, weil ich genau wusste, wofür ich studiere. Ich hatte ein klares Ziel”, erzählt er.
Besonders hilfreich fand er die riesige WhatsApp-Gruppe der Studierenden – egal wie simpel oder knifflig die Frage war, eine Antwort gab es immer. Der Austausch half nicht nur organisatorisch, sondern hielt auch die Motivation hoch. Ein persönliches Highlight waren für ihn die Studientage: Drei Tage Pilgern, zwei Sporttage (1 Tag klettern in der Sächsischen Schweiz und ein Tag Ablegen des Deutschen Sportabzeichens) – praxisnah, inspirierend und die perfekte Chance, Mitstudierende kennenzulernen.
Ich habe nie ans Aufgeben gedacht, weil ich genau wusste, warum ich studiere. Ich hatte ein klares Ziel.
Als Familienhelfer arbeitet Robert mit Kindern und Jugendlichen, die Unterstützung brauchen. Ob er gemeinsam mit ihnen kocht, Tickets für Fußball- und Volleyballspiele organisiert oder Ausflüge plant – er ist mit Leidenschaft dabei. Robert ist sich sicher: „Die Kids sind ehrlich, direkt und voller großartiger Ideen. Es gibt nichts Schöneres, als mit ihnen zu arbeiten.“ Ein Moment hat ihn besonders berührt: „Ein Klient zählte auf, wer zu seinem Freundeskreis gehört. Am Ende schaute er mich an und fragte: ‚Sie sind doch auch mein Freund, oder?‘ Das hat mich tief bewegt.“
Das Beste an diesem Beruf? Man kann seine eigenen Interessen einbringen und wirklich etwas bewirken. Wer Freude daran hat, Menschen zu unterstützen, findet hier die perfekte Aufgabe. Doch nicht nur das: Auch das Miteinander im Team macht den Job besonders. „Im sozialen Bereich sind die Menschen einfühlsam, offen und lösungsorientiert. Die Stimmung ist ganz anders als in einem klassischen Bürojob – der regelmäßige Kuchen trägt sicher auch zur guten Laune bei!“, sagt er schmunzelnd.
Robert hat große Pläne. Er will seine wirtschaftlichen und sozialen Kompetenzen vereinen, um die soziale Landschaft in Dresden aktiv mitzugestalten – sei es in einer leitenden Position, durch die Gründung einer Wohngruppe oder als Referent in einem Wohlfahrtsverband. Eines steht für ihn fest: Soziale Arbeit ist politisch und mit einer klaren Haltung möchte er dazu beitragen, die Gesellschaft positiv zu verändern.
Sein Tipp für alle, die ein berufsbegleitendes Studium starten oder darüber nachdenken:
Einfach machen! Wartet nicht lange, sondern legt los und nutzt jede Gelegenheit, euch zu vernetzen. Und ganz wichtig: Ihr seid nicht allein – sucht euch Unterstützung und fragt nach Hilfe, wenn ihr sie braucht!
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