SRH Fernhochschule - The Mobile University

Spezialisierung Soziale Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen

Soziale Arbeit (B.A.)

Die Spezialisierung „Soziale Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen“ widmet sich einem zentralen und zugleich herausfordernden Bereich der Sozialen Arbeit. Psychische und seelische Erkrankungen nehmen weltweit zu und betreffen Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Hintergrund. Sozialarbeitende sind häufig erste Ansprechpersonen, die Betroffene und ihre Angehörigen unterstützen, begleiten und beraten. Diese Spezialisierung vermittelt Ihnen das notwendige Wissen und die methodischen Kompetenzen, um in diesem sensiblen Arbeitsfeld professionell zu agieren.

Schwerpunktmäßig lernen Sie, die Lebenswelten und Bedürfnisse psychisch erkrankter Menschen zu verstehen, rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen zu berücksichtigen und geeignete Unterstützungsangebote zu entwickeln. Darüber hinaus beschäftigen Sie sich mit aktuellen Herausforderungen, wie der gesundheitlichen Ungleichheit, der interdisziplinären Zusammenarbeit mit medizinischen und juristischen Fachkräften sowie den ethischen Fragen, die sich aus Eingriffen in die Grundrechte ergeben können. Die praxisorientierte Ausrichtung der Spezialisierung bereitet Sie darauf vor, nicht nur fundierte Entscheidungen zu treffen, sondern auch zielgerichtet und empathisch zu handeln. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe und Lebensqualität von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.

Psychisch erkrankte Menschen

Modulinhalte

In den 2 Modulen der Vertiefung Psychisch erkrankte Menschen des Fern- oder Online-Abendstudiums Soziale Arbeit (B.A.) vertiefen Sie Ihr entsprechendes Fachwissen und schaffen sich so ein Profil als Experte für die Arbeit psychisch erkrankten Menschen. Die Spezialisierungsmodule absolvieren Sie im vierten Semester.

Inhalte des Moduls

Im Modul „Soziale Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen: Lebenswelten und Handlungsfelder“ beschäftigen Sie sich intensiv mit den Lebensrealitäten und Herausforderungen von Menschen mit psychischen und seelischen Erkrankungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten sowie der Identifikation von Risiko- und Schutzfaktoren. Sie lernen die Definitionen, Arten und Verlaufsphasen psychischer Erkrankungen kennen und erhalten Einblicke in psychotherapeutische Hilfesysteme sowie deren Bedarfsstrukturen. Die Inhalte decken darüber hinaus aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Sozialen Arbeit ab, darunter rechtliche Rahmenbedingungen, Beratungsmethoden und Wirkfaktoren. Aspekte wie die Rechte von Klienten, Klinische Sozialarbeit, Soziale Diagnostik und das Hilfeplanverfahren werden vertiefend behandelt. Ziel ist es, ein fundiertes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zwischen Lebenswelten, Unterstützungsbedarf und professionellen Handlungsfeldern zu entwickeln.

Vermittelte Kompetenzen

Das Modul befähigt Sie dazu, Fachwissen praxisorientiert anzuwenden und zu kommunizieren. Sie erwerben die Fähigkeit, Gesundheitsmodelle zu erklären, Risiko- und Schutzfaktoren darzustellen sowie die spezifischen Bedarfsstrukturen psychisch Erkrankter zu analysieren. Im methodischen Bereich lernen Sie, rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen fallbezogen zu berücksichtigen und theoretische Ansätze auf die Praxis zu übertragen. Gleichzeitig stärken Sie Ihre Selbstkompetenz, indem Sie eine reflektierte Haltung zwischen medizinischen und sozialarbeiterischen Anforderungen entwickeln und die Notwendigkeit professionellen Handelns erkennen. Im Bereich der Sozialkompetenz erweitern Sie Ihre Fähigkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit und zur sachlichen Diskussion mit Fachvertretern. Darüber hinaus werden Sie in die Lage versetzt, als kompetente Berater das gesamte Hilfesystem einzubeziehen und zielgruppengerecht zu kommunizieren.

Inhalte des Moduls

Im Modul „Soziale Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen: Rechtliche Rahmenbedingungen“ erhalten Sie einen umfassenden Einblick in die rechtlichen Grundlagen und Handlungsformen beim Umgang mit psychischen und seelischen Beeinträchtigungen. Schwerpunkte sind die rechtliche Betreuung gemäß Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB), die Unterbringung nach Landesrecht (PsychKG) sowie die strafrechtlichen Regelungen zur Unterbringung in psychiatrischen Einrichtungen oder Entziehungsanstalten. Zudem werden die rechtlichen Aspekte psychiatrischer Begutachtungen, einschließlich der Vorbereitung eines Gutachtens nach § 81 StPO und der vorläufigen Unterbringung gemäß §§ 106 und 126a StPO, thematisiert. Weitere Inhalte umfassen die Sicherungsverwahrung sowie berufsrechtliche Grundlagen für Psychotherapeuten nach dem Psychotherapeutengesetz (PsychThG). Praxisnahe Fallbeispiele ergänzen die theoretischen Grundlagen, um die Anwendung des juristischen Instrumentariums in der Praxis zu verdeutlichen. Die Inhalte sind darauf ausgerichtet, Ihnen fundierte Kenntnisse zur rechtlichen Dimension der Sozialen Arbeit in diesem spezialisierten Bereich zu vermitteln.

Vermittelte Kompetenzen

Das Modul befähigt Sie, das juristische Instrumentarium rund um psychische und seelische Beeinträchtigungen sicher anzuwenden. Sie lernen, rechtliche Betreuungen zu übernehmen, Klientinnen und Klienten bei Kontakten zu Gerichten und Behörden zu unterstützen und sozialarbeiterische Aufgaben in psychiatrischen Einrichtungen kompetent auszuführen. Ihre Methodenkompetenz wird durch die Fähigkeit ergänzt, rechtliche und sozialarbeiterische Dimensionen zu verbinden und in der Praxis umzusetzen. Gleichzeitig stärkt das Modul Ihre Selbstkompetenz, indem es Sie dazu befähigt, mit juristischen Fachvertretern zu kommunizieren und sachlich zu argumentieren. Im sozialen Bereich entwickeln Sie die Kompetenz, Grundrechtseingriffe im Kontext staatlicher Maßnahmen zu analysieren und Klientinnen und Klienten bei der Wahrung ihrer Rechte engagiert zu unterstützen. Dabei gewinnen Sie ein vertieftes Verständnis für die Verknüpfung rechtlicher und sozialarbeiterischer Perspektiven.

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Berufsperspektiven in der Sozialen Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen

Die Spezialisierung „Soziale Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen“ eröffnet Ihnen vielseitige und sinnstiftende Berufsperspektiven in einem wachsenden Arbeitsfeld. Als Sozialarbeiter:in in psychiatrischen Kliniken begleiten Sie Patient:innen bei der Bewältigung ihrer Erkrankung und unterstützen sie bei der Reintegration in den Alltag. Im Bereich der Klinischen Sozialarbeit wirken Sie in Rehabilitationszentren oder psychosozialen Beratungsstellen und helfen Klient:innen, ihre Lebenssituation zu stabilisieren. Als Fallmanager:in oder Case Manager:in koordinieren Sie individuelle Unterstützungsmaßnahmen und fördern die Zusammenarbeit zwischen Klient:innen, Angehörigen und Hilfesystemen. In der Betreuungsarbeit übernehmen Sie rechtlich geregelte Aufgaben für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die ihren Alltag nicht selbstständig bewältigen können. Zudem finden Sie als Fachberater:in in sozialen oder therapeutischen Einrichtungen oder in der Jugendhilfe Anstellung, wo Sie präventive und unterstützende Maßnahmen für Betroffene und deren Familien anbieten. Weitere Perspektiven bieten sich in Behörden, etwa in der Funktion als Fachkraft für sozialpsychiatrische Dienste, oder in der freien Wohlfahrtspflege. Mit dieser Spezialisierung qualifizieren Sie sich für verantwortungsvolle Aufgaben, die nicht nur Fachkompetenz, sondern auch Empathie und interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern.

Zwei Abschlüsse
Zwei Abschlüsse

Staatlich anerkannte:r Sozialarbeiter:in

Der Beruf der Sozialarbeiter:innen zählt zu den reglementierten akademischen Berufen. Der Berufsschutz wird erst durch eine Staatliche Anerkennung erlangt. Mit Ihrem erfolgreichen wissenschaftlichen Studienabschluss im Fernstudiengang Soziale Arbeit an der SRH Fernhochschule inklusive der integrierten begleiteten praktischen Studienphase sind Sie gemäß §36 (6) Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg berechtigt, die bundesweit anerkannte Berufsbezeichnung „Staatlich anerkannte Sozialarbeiter:in“* zu führen. Damit können Sie bundesweit alle Fach- und Führungsaufgaben von Sozialarbeiter:innen bzw. Sozialpädagog:innen übernehmen.

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