Prävention und Gesundheitspsychologie (B.A.)
Die Spezialisierung Rehabilitationspsychologie im Studiengang Prävention und Gesundheitspsychologie (B.A.) bietet Ihnen die Möglichkeit, sich intensiv mit den psychologischen Aspekten der Rehabilitation auseinanderzusetzen und deren Bedeutung für das individuelle Wohlbefinden sowie die gesellschaftliche Teilhabe zu verstehen.
In diesem interdisziplinären Studienbereich erlangen Sie fundiertes Wissen über theoretische Grundlagen, diagnostische Verfahren und spezifische Interventionen, die im Kontext der beruflichen und gesundheitlichen Rehabilitation Anwendung finden. Dabei wird nicht nur der Einfluss von psychischen Erkrankungen auf den Rehabilitationsprozess beleuchtet, sondern auch die Rolle von resilienzfördernden Maßnahmen und gesundheitspsychologischen Ansätzen in der Unterstützung und Integration Betroffener.
Der Studiengang legt besonderen Wert auf die kritische Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Forschungsergebnissen sowie auf die praktische Umsetzung der erlernten Inhalte – stets in Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachkräften. So wird Ihnen die Möglichkeit eröffnet, aktiv an der Verbesserung von Rehabilitationsangeboten mitzuwirken, individuell zugeschnittene Hilfeansätze zu entwickeln und zur Optimierung der Teilhabe von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen beizutragen.
Modulinhalte
In den 4 Modulen der Vertiefung Rehabilitationspsychologie des Bachelor-Fernstudiums Prävention und Gesundheitspsychologie (B.A.) vertiefen Sie Ihr entsprechendes Fachwissen und schaffen sich so ein Profil als Experte für die Rehabilitationspsychologie. Die Spezialisierungsmodule absolvieren Sie zwischen dem dritten und sechsten Semester.
Inhalte des Moduls
Im Modul „Einführung in die Rehabilitationspsychologie“ erhalten Sie einen fundierten Überblick über rehabilitationswissenschaftliche Grundlagen und interdisziplinäre Ansätze, die sich an sozial- und erziehungswissenschaftlichen Nachbardisziplinen orientieren. Thematisch wird ein breites Spektrum abgedeckt, beginnend mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen wie SGB IX, UN-BRK und Bundesteilhabegesetz, weiterführenden Aspekten der Inklusion, Teilhabe und den relevanten Akteuren im Rehabilitationssystem. Es werden zentrale Klassifikationssysteme wie ICF und ICD erläutert, ebenso wie diagnostische Verfahren und Assessments, die bei körperlichen Erkrankungen und Behinderungen Anwendung finden. Neben der Darstellung von Krankheitsverarbeitung, Behandlungsmotivation und der Gestaltung der Therapeut-Patienten-Beziehung beschäftigt sich das Modul auch mit verschiedenen Interventionen, wie kognitiv-behaviorale und klientenzentrierte Ansätze sowie Entspannungstrainings. Zudem werden rehabilitationsspezifische Themen in unterschiedlichen Lebensphasen – von Kindern und Jugendlichen über das Erwachsenenalter bis hin zum höheren Alter – behandelt. Ergänzt wird das theoretische Fundament durch praxisrelevante Inhalte, die den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die berufliche Praxis ermöglichen.
Vermittelte Kompetenzen
Sie werden befähigt, zentrale Begriffe wie Rehabilitation, Teilhabe und Inklusion sachgerecht zu erläutern und dabei die maßgeblichen gesetzlichen Grundlagen sowie Akteure und Klassifikationssysteme, wie ICF und ICD, korrekt darzustellen. Das Modul legt großen Wert auf die Anwendung von rehabilitationsrelevanter Diagnostik und Interventionen im interdisziplinären Kontext des Gesundheitswesens. Darüber hinaus erwerben Sie die Fähigkeit, aktuelle Forschungsergebnisse kritisch zu reflektieren und diese für wissenschaftlich fundierte Interventionen zu nutzen. Methodisch werden Kompetenzen im Bereich der Recherche, Evaluation sowie der individuellen Konzeptentwicklung vermittelt. Sie lernen, unterschiedliche Methoden und Strategien hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu bewerten und zielgerichtet in der Interventionsplanung einzusetzen. Zusätzlich unterstützt das Modul Ihre Entwicklung im Bereich des wissenschaftlichen Selbstverständnisses und der Professionalität, was Ihnen ermöglicht, Entscheidungen und Handlungen theoretisch zu begründen. Schließlich wird auch die Kommunikationsfähigkeit gestärkt, sodass Sie Ihre fachlichen Erkenntnisse klar und fundiert darstellen und in Diskussionen konstruktiv einbringen können.
Inhalte des Moduls
Im Modul „Psychologie in der medizinischen Rehabilitation“ werden Ihnen umfassende Grundlagen und Anwendungsfelder der Rehabilitationspsychologie vermittelt. Hierbei steht die praktische Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Mittelpunkt. Sie setzen sich intensiv mit verschiedenen Aspekten der psychologischen Diagnostik auseinander. Dabei lernen Sie, Probleme bei der Krankheitsverarbeitung zu erkennen und individuelle, berufs- sowie problembezogene Bewältigungsstrategien zu identifizieren. Im Rahmen der Leistungsdiagnostik werden Aspekte wie Leistungsmotivation, psychometrische Belastbarkeit und Eignungsdiagnostik beleuchtet. Zudem erarbeiten Sie das Konzept des subjektiven Krankheitsmodells und werden in Psychoedukation und Psychotherapie eingeführt – speziell im Hinblick auf emotionale Störungen, Krisen und weitere psychische Beeinträchtigungen, die die Leistungsfähigkeit beeinflussen. Ergänzt wird das theoretische Wissen durch praxisorientierte Ansätze in Gruppeninterventionen, etwa in Form von Gesprächs-, Stressbewältigungs- oder Nichtrauchertrainings, sowie durch Entspannungstrainings und Gesundheitsbildung. Abschließend lernen Sie, psychodiagnostische Befunde, den Behandlungsverlauf und -ergebnisse sowie Einschätzungen der Arbeitsfähigkeit strukturiert zu dokumentieren.
Vermittelte Kompetenzen
Das Modul vermittelt Ihnen ein vertieftes Fachwissen, das es Ihnen ermöglicht, aktuelle rehabilitationspsychologische Forschungsergebnisse kritisch zu bewerten und Evaluationsmethoden in der medizinischen Rehabilitation zu unterscheiden. Sie werden befähigt, verschiedene Interventionen anhand wissenschaftlicher Kriterien zu beurteilen und bedarfsgerechte Maßnahmen zu wählen. Darüber hinaus erlernen Sie, praxisbezogene Problemstellungen in wissenschaftlich bearbeitbare Fragestellungen zu überführen. Sie sind angehalten, Informationen gezielt zu recherchieren und individuelle Rehabilitationsleistungen zu erarbeiten. Auch die Bewertung der verschiedenen Methoden und Strategien sowie die Berücksichtigung relevanter Zielgrößen in der Interventionsplanung werden intensiv behandelt. Zudem stärkt das Modul Ihr wissenschaftliches Selbstverständnis, indem Sie Entscheidungen und Handlungen fundiert begründen und eigene Erkenntnisse fachgerecht weitergeben. Schließlich wird Ihre Fähigkeit zur Kommunikation und Kooperation gefördert, sodass Sie Ihre Rolle innerhalb der Rehabilitationspsychologie klar annehmen und fundiert argumentieren können.
Inhalte des Moduls
Im Modul „Spezielle Anwendungsfelder der Rehabilitationspsychologie“ erhalten Sie einen vertieften Einblick in die berufliche Teilhabe von Menschen mit psychischer Erkrankung. Es werden zentrale Konzepte wie Inklusion, Empowerment, Selbstbestimmung und Barrierefreiheit vorgestellt und deren Bedeutung für die Arbeitswelt von psychisch erkrankten Menschen erläutert. Anhand von exemplarischen Ansätzen wie Supported Employment wird aufgezeigt, wie internationale Konzepte in die deutsche Rehabilitationslandschaft übertragen werden können. Dabei nehmen Sie Einblick in die Struktur und Entwicklung des Arbeitsmarktes und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die den Zugang zu Erwerbsarbeit beeinflussen. Unterschiedliche Perspektiven – die der betroffenen Personen, der Arbeitgeber sowie der Leistungsträger – werden beleuchtet und kritisch hinterfragt. Zusätzlich werden praxisnahe Themen wie Beratung, Planung und Vorbereitung beruflicher Teilhabe behandelt. Spezifische Interventionen und diagnostische Verfahren zur Unterstützung von Menschen mit psychischer Erkrankung stehen ebenso im Fokus wie die Evaluierung von Methoden wie Jobcoaching, ambulanten rehabilitativen Maßnahmen oder ergotherapeutischen Ansätzen. Durch interaktive Lernformate und den kritischen Diskurs mit realen Fallbeispielen wird Ihnen ein fundiertes Grundlagenwissen vermittelt, das den Transfer in die berufliche Praxis erleichtert.
Vermittelte Kompetenzen
Das Modul befähigt Sie, zentrale Begriffe wie Inklusion, Selbstbestimmung, Teilhabe und Barrierefreiheit differenziert zu erläutern und deren praktische Relevanz im Kontext der Rehabilitation zu verstehen. Sie lernen, die Perspektiven wichtiger Stakeholder – von betroffenen Menschen über Arbeitgeber bis hin zu Leistungsträgern – zu analysieren und fundiert darzustellen. Darüber hinaus erwerben Sie die Fähigkeit, rehabilitationsrelevante Diagnostik und Interventionen gezielt auszuwählen und kritisch zu bewerten, wobei aktuelle Forschungsergebnisse und Evaluationsmethoden einbezogen werden. Sie werden angeleitet, praxisbezogene Fragestellungen in wissenschaftlich fundierte Interventionen zu überführen, individuelle Lösungsansätze zu erarbeiten und die Effektivität der angewandten Methoden zu reflektieren. Der verantwortungsvolle Umgang mit ethischen und methodischen Fragestellungen steht ebenso im Mittelpunkt, um Ihre Entscheidungen und Handlungen theoretisch fundiert zu begründen. Ergänzend dazu fördert das Modul Ihre kommunikativen Fähigkeiten und die Bereitschaft zur partizipativen Zusammenarbeit, sodass Sie situativ Empowement-Kompetenzen demonstrieren und Ihre Erkenntnisse effektiv weitergeben können.
Inhalte des Moduls
Im Modul „Psychologie in der beruflichen Rehabilitation“ wird Ihnen ein vertieftes Wissen zu den spezifischen Anwendungsfeldern der beruflichen Reintegration vermittelt. Sie erhalten umfassende Einblicke in verschiedene Aspekte der beruflichen Rehabilitation, etwa in die Bedeutung eines funktionierenden betrieblichen Eingliederungsmanagements, den Einfluss biografischer Konstellationen sowie vergangener Gratifikationskrisen auf den Rehabilitationsverlauf. Darüber hinaus werden Interventionen zur Förderung eines gesunden Umgangs mit Arbeitsanforderungen, zur Steigerung der Gesundheitskompetenz sowie zur Bewältigung von Prüfungsangst und zur Selbstmanagementaktivierung praxisnah aufgezeigt. Es erfolgt eine Einführung in diagnostische Verfahren, die den Zugang zu Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen. In diesem Kontext werden auch Assessmentverfahren, die Erfassung sozialer Kompetenzen und die Eignungsfeststellung, insbesondere im Hinblick auf leistungsgewandelte Langzeitarbeitslose, thematisiert. Ergänzend dazu werden Jobcoaching-Ansätze bei psychischen Erkrankungen und Maßnahmen der Integrationsplanung beleuchtet. Mithilfe von Studienbriefen, E-Lectures, Videocasts und Manualen sowie interaktiven Begleitveranstaltungen wird das erlernte Wissen praxisnah vertieft und eigenständig anwendbar gemacht.
Vermittelte Kompetenzen
Sie werden befähigt, aktuelle rehabilitationspsychologische Forschungsergebnisse kritisch zu reflektieren und differenziert Evaluationsmethoden in der beruflichen Rehabilitation zu bewerten. Dabei erlangen Sie fundierte Kenntnisse im Einsatz psychodiagnostischer Instrumente aus wissenschaftlicher Perspektive sowie in der Auswahl und Anpassung verschiedener Interventionen anhand ihrer wissenschaftlichen Qualität. Durch die Analyse von Informationen für wissenschaftlich fundierte Interventionen lernen Sie, praxisbezogene Fragestellungen in bedarfsgerechte Lösungen zu überführen und individuelle Konzepte zu entwickeln. Zudem erwerben Sie die Fähigkeit, relevante Zielgrößen in der Planungs- und Evaluationsphase angemessen zu berücksichtigen und Ergebnisse sowie Handlungsempfehlungen strukturiert zu dokumentieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der methodenkritischen Auseinandersetzung mit Forschungstexten, wodurch Sie komplexe Zusammenhänge einordnen und bewerten können. Ergänzend fördert das Modul Ihre Selbstkompetenz, indem es zur Entwicklung intrinsischer Motivation, Selbstbewusstsein und einer reflektierten theoretischen Begründung Ihrer Entscheidungen anregt. Ihre Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit wird gestärkt, sodass Sie fachspezifische Positionen klar und überzeugend argumentieren können.
Berufsperspektiven im Bereich der Rehabilitationspsychologie
Die Spezialisierung Rehabilitationspsychologie öffnet Ihnen vielfältige Berufsperspektiven in verschiedenen interdisziplinären Feldern. Mit einem soliden theoretischen Fundament und praxisorientierten Kenntnissen können Sie in Einrichtungen der medizinischen und beruflichen Rehabilitation eine Schlüsselrolle einnehmen. Beispielsweise qualifiziert Sie das Studium für Positionen wie Rehabilitationsberater:in, klinische:r Psycholog:in oder Arbeitspsycholog:in, in denen Sie den individuellen Anpassungsprozess und die psychosoziale Unterstützung von Menschen in Rehabilitationssettings begleiten.
Auch als Gesundheitsmanager:in können Sie in Unternehmen und Organisationen tätig werden, um präventive und rehabilitative Maßnahmen strategisch zu planen und umzusetzen. Zudem eröffnen sich Chancen in der Forschung und Lehre, in denen Sie als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in oder Dozent:in zur Weiterentwicklung des Feldes beitragen können.
Ergänzend dazu finden sich Perspektiven in der Sozialen Arbeit, wo das erworbene Wissen über Teilhabe und Empowerment die berufliche Integration von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen fördert. Insgesamt ermöglicht diese Spezialisierung einen vielseitigen Karrierestart in Bereichen, die sowohl individuelle Förderung als auch gesellschaftliche Inklusion in den Blick nehmen.